Transparency International (TI) Austria kritisiert mangelnde Transparenz bei der Stellenbesetzung von hochrangigen Positionen in staatsnahen Unternehmen und dem öffentlichen Dienst.
Die bestehenden Regelungen seien unzureichend und würden Postenschacher nicht verhindern, so die Vorsitzende Eva Geiblinger am Donnerstag in einer Aussendung. TI-Austria hat deshalb ein Papier mit Handlungsempfehlungen veröffentlicht.
Obwohl es klare gesetzliche Regelungen gebe, könne der Bestellungsprozess gezielt gesteuert werden, um am Ende ein "gewünschtes und nicht ein objektives Ergebnis zu erreichen", erklärte Rene Wenk von TI-Austria. Es fehle an "Transparenz im Prozess und Konsequenzen bei Umgehungsversuchen", so Wenk.
Offenlegung des Auswahlprozesses
So könne die Ausschreibung beispielsweise auf eine vorgesehene Bewerberin zugeschnitten, die Anhörungskommission mit instruierten Personen besetzt, ein Personalberatungsunternehmen mit der Stellenbesetzung betraut und über Personalwünsche informiert oder die Vertragsverhandlungen mit dem erst gereihten Bewerber so geführt werden, dass keine Einigung zustande kommt und der Job an die gewünschte Zweitgereihte geht.
TI-Austria fordert daher verbesserte Transparenz und Nachvollziehbarkeit durch eine detaillierte Dokumentation und Offenlegung des Auswahlprozesses, ein Bekenntnis zur Objektivität aller im Prozess Beteiligten, abschreckende Sanktionen bei Gesetzesverstößen und die Stärkung der Rechte der Bewerberinnen und Bewerber, beispielsweise indem gegenüber unterlegenen Bewerbern eine Begründung für die schlechtere Einstufung geliefert werden muss.