Kurz und Strache gingen mit ihren Partnern Händchenhaltend zur Angelobung.
Vorbei an einem guten Dutzend Polizei-Kleinbussen hat sich das neue schwarz-blaue Kabinett am Montagvormittag vom Außenministerium am Wiener Minoritenplatz zu Fuß zur Angelobung in die Präsidentschaftskanzlei am Ballhausplatz begeben. Begleitet wurden die neuen Köpfe von Journalisten und Kamerateams. Die künftigen Regierungsmitglieder hatten (Ehe-)Partner mit dabei. Es wurden Händchen gehalten, es wurde gelächelt. Aus der Ferne waren die Demonstranten am Heldenplatz zu hören.
Freundin Susanne im "kleinen Schwarzen"
Der designierte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) war in Begleitung seiner Freundin Susanne Thier an der Spitze der Gruppe. Diese zeigte sich am Montag im hautengen Mini-Kleid und sorgte mit ihrem "kleinen Schwarzen" für Schlagzeilen..
Für einen Moment stellte sich Kurz den Fragen der Journalisten. Die Demonstrationen gegen die Regierung kommentierte er gelassen: "Es ist legitim, dass man in Österreich seine Meinung äußert." Er habe viele Länder bereist, wo das nicht möglich sei und es dieses Recht auf freie Meinungsäußerung nicht gebe. So wie es legitim sei, dass er von vielen am 15. Oktober das Vertrauen geschenkt bekommen habe, so sei es genau so legitim, dass Menschen etwas dagegen hätten.
Strache zeigte sich wortkarg
Wortkarger zeigte sich FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache. Er war mit Ehefrau Philippa da. Trotz des Drängens der Reporter wollte er nichts sagen und meinte nur, er gebe im Moment keine Interviews.
Unter den Beobachtern in der Sperrzone waren nicht nur Journalisten: Auch einige Gegner der Regierung hatten sich unter die Menschen geschummelt und hielten Zettel mit der Aufschrift "No Pasaran" in Händen, blieben aber ansonsten unauffällig. Als Zaungäste hatten sich auch Mitarbeiter des scheidenden SPÖ-Bundeskanzlers Christian Kern eingefunden, die auf das Denkmal für die Verfolgten der NS-Militärjustiz geklettert waren und von dort das Geschehen beobachteten.