Kanzler Sebastian Kurz wehrt sich gegen Vorwurf, er habe gespalten.
Wien. Vizekanzler Werner Kogler hatte Kanzler Sebastian Kurz wegen dessen Sager, dass im Sommer Österreicher aus „ihren Herkunftsländern im Westbalkan das Virus wieder eingeschleppt“ hätten, „mangelnde Sensibilität“ vorgeworfen. SPÖ und Neos hatten dem Türkisen „Spaltung“ und Ressentiments attestiert.
Nun kontert der VP-Regierungschef: „Das ist absurd. Jeder, der mich kennt, weiß, wie eng ich mit dem West-Balkan verbunden bin.“
Der Hintergrund: Im Hochsommer machten Urlaubsrückkehrer – die im Ausland waren – bis zu 30 Prozent des Infektionsgeschehens aus. Davon war der Großteil aus Serbien, Nordmazedonien, Bosnien und Kroatien.
70 Prozent hatten sich freilich im Inland angesteckt. Dazu steckten sich etwa Wiener auch bei innerösterreichischen Urlauben an.
Aber, da gibt Gesundheitsminister Rudolf Anschober Kurz recht, die internationale Reisetätigkeit habe das Infektionsgeschehen vergrößert.
Stimmung. In weiten Teilen der Grünen kam der Satz von Kurz – vor allem die Betonung auf „Herkunftsländer“ – gar nicht gut an. Kogler versuchte, diese Missstimmung damit einzufangen.