Mehr als 700 Asylwerber werden diese Woche in Länderquartiere überstellt.
Die Bundesbetreuungsstelle in Traiskirchen wird leicht entlastet. Rund 725 Asylwerber können in dieser Woche in Länderquartiere überstellt werden, bestätigte das Innenministerium einen Bericht der Zeitung "Heute". Allerdings wird dies nichts daran ändern, dass Flüchtlinge ohne Bett am Gelände in Traiskirchen schlafen müssen. Denn derzeit haben mehr als 1.000 kein Dach über dem Kopf.
Das größte Kontingent aus Traiskirchen übernimmt Oberösterreich. Hier sollen diese Woche 240 Plätze bezugsfertig sein. In der Steiermark sind 120 vorgesehen, im Burgenland 80. In andere niederösterreichische Unterkünfte sollen 70 Asylwerber übersiedeln, nach Kärnten und Tirol je 60. 56 neue Plätze stehen in Salzburg zur Verfügung, 30 in Vorarlberg.
Noch immer nicht genug Betten
Freilich sind diese Plätze bei weitem nicht ausreichend, um die Probleme in Traiskirchen zu lösen. Denn dort sind derzeit rund 3.500 Flüchtlinge vor Ort. Das wiederum bedeutet, dass für mehr als 1.000 keine Betten zur Verfügung stehen, und die Situation wird angesichts von rund 300 neuen Asyl-Anträgen pro Tag nicht einfacher.
Auch die Reform des Asylsystems mit den Verteiler-Zentren kann da kaum Abhilfe bieten. Denn erstens bieten auch diese sieben Großquartiere nicht genug Platz, um alle Flüchtlinge unterzubringen und zweitens gibt es sie noch nicht einmal in jedem Bundesland und das eine Woche vor dem gesetzlich möglichen und ursprünglich auch real angedachten Starttermin.
Sechs Zentren fix
Immerhin: mittlerweile dürften sechs Zentren fix sein, doch in der Steiermark fehlt noch immer ein Standort. Starten werden auch die anderen nicht automatisch pünktlich. So wurde am Wochenende bekannt, dass es sich etwa beim Tiroler Quartier, einer Containerstadt in Innsbruck, mit den Vorbereitungsarbeiten nicht bis zum 20. Juli ausgehen wird.