Für Ministerin Kdolsky ist das Kinderbetreuungsgeld Neu ein Erfolgsmodell. Vor allem die kürzere Variante wird häufig gewählt.
Bereits etwa 600 Personen wollen auf das seit Jahresbeginn geltende neue Modell des Kinderbetreuungsgeldes umsteigen, teilte Familienministerin Andrea Kdolsky (V) am Montag. "Das ist eine eindrucksvolle Zahl", vor allem die kürzere Variante (15 plus drei, beziehungsweise 20 plus vier Monate) werde häufig gewählt, so Kdolsky.
Erfolgsmodell
"Das Kinderbetreuungsgeld Neu ist ein
Erfolgsmodell. Es wurde dadurch auch die Möglichkeit geschaffen, den
Menschen Eigenverantwortung zu geben", erklärte die Ministerin. Ein
wesentlicher Bestandteil der Änderungen sei die per 1. Jänner gestartete
Informationskampagne. Rund 600 Personen meldeten sich daraufhin für eine
entsprechende Umstiegsmöglichkeit. Im Zuge des neuen Kinderbetreuungsgeldes
sollen besonders kinderreiche Familien, aber auch Alleinerzieher stärker
unterstützt werden.
Neues Jugendwohlfahrtgesetz
Das Jahr 2008 werde neben dem Thema "Kindergeld"
vor allem von einem neuen Jugendwohlfahrtsgesetz geprägt sein. Die
Ministerin kündigte diesbezüglich eine Enquete zur geplanten Novelle am 21.
Februar in Wien an. Nachdem Arbeitsgruppen bis zum Sommeranfang einen
Gesetzesentwurf entwickeln, soll die Novelle im Herbst in das Parlament
kommen. "Alle sind eingeladen, daran teilzunehmen, denn der Schutz der
Kinder geht uns alle an", so Kdolsky.
Keine "Geburtenprämie" geplant
Zu einer von dem
FPÖ Nationalratsabgeordneten Karlheinz Klement zuletzt vorgeschlagenen "Geburtenprämie"
meinte die Familienministerin: "Ich glaube nicht, dass eine Prämie auf
Kinder der Weg hin zu Kinderfreundlichkeit ist. Es geht um Unterstützung für
Familien. Ich sehe eine Prämie als keinen wirklichen Anreizschritt. Wir
setzen auf Kommunikation", so Kdolsy.
SPÖ will Arbeitszeitgrenze
Ein neuerlicher Ruf nach einer
Arbeitszeitgrenze beim Kindergeld ist am Montag aus der SPÖ laut geworden.
SPÖ-Bundesfrauengeschäftsführerin Bettina Stadlbauer pocht auf diese als
Wahlmöglichkeit zur umstrittenen Zuverdienstgrenze. Angesichts der heute von
Familienministerin Andrea Kdolsky (V) veröffentlichten Zahlen zu den neuen
Kindergeldmodellen betonte die Abgeordnete außerdem, dass das Kindergeld Neu
ein "Verhandlungserfolg der SPÖ" sei.
Die ÖVP hefte sich den "Erfolg auf ihre Fahnen", ärgerte sich Stadlbauer. Dabei habe diese offensichtlich vergessen, dass sie "zunächst völlig ablehnend war", so die Abgeordnete. Das "Problem der Zuverdienstgrenze" werde sich speziell bei besserverdienenden und gut ausgebildeten Frauen stellen, erklärte die Bundesfrauengeschäftsführerin. Auch die "komplizierte Berechnung" würde bei Einführung einer Arbeitszeitgrenze wegfallen, meinte sie.