Verkehrsstadträtin Vassilakou spricht sich weiterhin gegen einen Bau aus.
Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) hat am Montag die langerwartete Studie zum geplanten Wiener Lobautunnel präsentiert. Genau genommen sind es zwei Studien - und sie kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen. Während sich jene der TU Wien gegen den Tunnelbau ausspricht, kommt die beauftragte Expertengruppe zum Schluss, dass dieser notwendig ist. Vassilakou bleibt beim Nein zum Tunnel.
Ziel der Studie, die Vassilakou bereits 2016 in Auftrag gegeben hatte, war auch die Prüfung von Alternativen zum Tunnel unter dem Nationalpark. Hier kommt die Expertengruppe zum Ergebnis, dass wegen der zwischenzeitlichen Siedlungsentwicklung aus heutiger Sicht keine der anderen, ursprünglich untersuchten Varianten durchführbar oder wirksam wäre. "Kein Tunnel ist die Alternative, aber Trassenalternativen gibt es aus unserer Sicht nicht", sagte Christof Schremmer vom Österreichischen Institut für Raumplanung.
Gemeinsam ist beiden Expertisen, die Vassilakou gemeinsam mit den Studienautoren bei einem Hintergrundgespräch am Montag präsentierte, dass es ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Reduktion des motorisierten Verkehrs braucht - egal, ob der S1-Lückenschluss inklusive Tunnel kommt oder nicht. "Abgesehen von der Meinungsverschiedenheit, ob es den Tunnel braucht oder nicht, klar ist, der Tunnel alleine wäre kontraproduktiv", sagte Vassilakou. Das Maßnahmenpaket umfasst den Ausbau des öffentlichen Verkehrs, der Parkraumbewirtschaftung sowie eine Verkehrsberuhigung in den Ortskernen der Donaustadt.