Jetzt kommt der Spaß-Faktor ins Rennen um die Hofburg: Society-König Richard Lugner überlegt, bei der Präsidentwahl anzutreten.
Vielleicht wird es ja doch kein fader Bundespräsidenten-Wahlkampf – und kein Solo für den amtierenden Staatschef Heinz Fischer. Denn jetzt meldet ein Kandidat Ambitionen an, mit dem wohl niemand gerechnet hat: Richard Lugner (77) bereitet sich hinter den Kulissen zum zweiten Mal in seinem bewegten Society-Leben auf das höchste Amt im Staat vor. Im Ernst.
Biografie und Film als Entscheidungshilfe
Von der Opernball-Loge
direkt in die Hofburg – so stellt sich das der Baumeister vor. „Vorige Woche
habe ich erste Gespräche geführt. Jemand ist an mich herangetreten“, so
Lugner gegenüber ÖSTERREICH.
Im Hintergrund laufen bereits ernsthafte „Sondierungsgespräche“, wie es Mörtel Lugner nennt. Konkret hat sich ein ranghohes Mitglied einer Parlamentspartei an Lugner gewandt, um eine Zusammenarbeit zu besprechen. In diesen Tagen will die Partei entscheiden, ob sie auch wirklich mit Lugner als Kandidaten ins Rennen gehen will. Den Partei-Gremien hat Lugner eine Entscheidungshilfe mitgegeben: „Ich habe denen mein Buch ‚Die Mörtel Story‘ und einen Film von ATV über mich zur Verfügung gestellt.“
Welche der im Parlament vertretenen Parteien derzeit um Lugner als Zugpferd buhlt, will der Baumeister erst verraten, wenn die Präsidentschafts-Pläne fixiert werden. Polit-Insider hören freilich, dass Teile der BZÖ (ohne Wissen der anderen Parteimitglieder) sich einen Kandidaten Lugner vorstellen können.
Offiziell dementiert – wie alle anderen Parteien – Kontakte mit Lugner.
Für den Wahlkampf ist der Baumeister höchst optimistisch: „Die Kernfrage für mich: Kann man gegen Fischer gewinnen. Da müsste man schwarze und blaue Stimmen sehr stark versammeln können. Dazu müsste ich von den Schwarzen und den Blauen als erfolgreicher Unternehmer akzeptiert werden. In der Masse, die die SPÖ wählt, sollte ich durch meine Popularität punkten können“.
„Nur mit Diplomaten Essen gehen, das ist es nicht“
Lugner
plant bereits seine Zukunft als Präsident: „Beim Opernball würde ich
versuchen wieder gekrönte Häupter zu kriegen. Sonst würde ich einfach
volksnäher sein. Nur mit Diplomaten essen gehen, das ist es nicht. Ich
glaube dem Staat würde es nicht schaden, wenn ein Unternehmer dieses Amt
inne hätte.“
Bereits 1998 ist Richard Lugner als Kandidat angetreten. Er erzielte auf Anhieb zehn Prozent der Stimmen.
"Die Bevölkerung fährt auf mich ab" |