'Gibt Apparat, der eigene Existenz rechtfertigen muss' - Wir sind auf dem Weg, uns selber zu Tode zu regulieren - Viele Wünsche an EU bis 2024.
Wirtschaftskammerpräsident Harald Mahrer (ÖVP) hat am Freitag eine Forderungsliste an das neue EU-Parlament und die künftige EU-Kommission präsentiert. In der kommenden Periode bis 2024 müssten die Institutionen die Wettbewerbsfähigkeit der EU stärken, Digitalisierung und Innovation fördern und dabei die Nachhaltigkeit sichern. Harsche Worte wählte Mahrer in Bezug auf den Abbau von Regulierungen.
Es gebe "unfassbar viele" Gesetzgebungsakte in der EU. In Sitzungen des EU-Rats würden Spezialisten und Spezialistinnen mit viel Leidenschaft über "mini-mini-mini Formulierungen debattieren", wo man sich schon ausmalen könne, was für Probleme für Bürger und Unternehmen sie damit schaffen. "Es gibt halt einen Apparat, der muss seine eigene Existenz vor sich selbst rechtfertigen. Also ich glaube da könnte man tatsächlich mit dem Kärcher reingehen und sich überlegen, was ist eigentlich notwendig", sagte Mahrer.
Europa müsse Freiraum schaffen
Europa müsse wieder Freiraum schaffen, um in der Konkurrenz mit den USA und China zu bestehen. Mahrer, der an die Forderung von ÖVP-Chef Sebastian Kurz erinnerte, 1.500 EU-Bestimmungen zu streichen, wünscht sich einen "Unternehmensfreundlichkeitscheck" von der EU. Europa sei auf dem Pfad, sich selber zu Tode zu regulieren. Darüber freuen würden sich nur Amerikaner, Chinesen und andere asiatische Länder.