Ein Kommentar von Sebastian Bohrn Mena.
Bis zu siebenhundert Kinder pro Monat bringt der Familiennachzug derzeit nach Österreich – und sorgt damit für eine politische Diskussion. Das ist einerseits verständlich, wenn der Großteil dieser jungen Menschen nach Wien kommt und damit die Kindergärten und Schulen überlastet sind. Andererseits ist es unverständlich, dass wir über eine so marginale Anzahl von Kindern überhaupt groß diskutieren müssen. Rund 8.000 Kinder pro Jahr, das soll unser Land an den Rand des Zusammenbruchs bringen? Wohl kaum. Was tatsächlich ein Problem ist, das ist die unsolidarische Aufteilung innerhalb von Österreich und die fehlenden Ressourcen im Schulbereich. Es ist geradezu grotesk, wie ÖVP-FPÖ-regierte Bundesländer wie Salzburg, Oberösterreich oder Niederösterreich ihrer Verantwortung in diesem Bereich nicht nachkommen und SPÖ-regierte Länder wie Wien und das Burgenland daher überproportional belastet werden. Es gibt Grenzen und die sind dort längst überschritten. Also nochmal: Ein paar hundert Kinder pro Monat werden wir wohl noch in Österreich unterbringen können, aber sie gehören gemeinsam mit ihren Familien sinnvoll auf das ganze Land verteilt – und natürlich nach einheitlichen Standards versorgt.