Ein Kommentar von Sebastian Bohrn Mena.
Es scheint schon fast so was wie ein politischer Lieblingssport mancher Parteien zu sein, auf das österreichische Gesundheitssystem einzuprügeln. Dabei leistet dieses in Wahrheit eine hervorragende Arbeit. Hunderttausende Menschen im ganzen Land im Gesundheitssektor, in Krankenhäusern, Arztpraxen oder Pflegeheimen leisten Unglaubliches für unsere Gemeinschaft. Sie haben es sich nicht verdient, andauernd an den Pranger gestellt und für das Wechseln politischen Kleingelds missbraucht zu werden. Ja, die Gesundheitsreform von Minister Johannes Rauch, die vor allem auch in einer Entmachtung überholter Strukturen besteht, ist wichtig. Und ja, die Forderung von Andreas Babler nach mehr Gerechtigkeit im Gesundheitssystem ist ebenso berechtigt. Aber vergessen wir bitte dabei nicht, dass wir eine der besten Versorgungssituationen weltweit haben. Wenn wir andauernd schlechtreden, was hart erkämpft wurde, dann laufen wir Gefahr, es zu verlieren.
Arbeiten wir stattdessen lieber gemeinsam daran, dass es besser wird, aber bitte mit mehr Ehrlichkeit und konstruktiver Sachlichkeit. Davon profitieren Beschäftigte wie Patienten am allermeisten.