Ein Kommentar von Gerald Grosz.
Der überschaubare, aber dennoch eingefahrene Erfolg der KPÖ in Salzburg beweist deutlich: Das linke Lager in Österreich, zusammengesetzt aus SPÖ, Grünen und Teilen der Neos, befindet sich in einem Zerfallsprozess. Der Wunsch nach einer neuen, unbelasteten Gruppierung, die ausschließlich die reine Lehre des guten und alten Sozialismus vertritt, ist groß.
Ein Blick nach Graz genügt. Die KPÖ stellt die Bürgermeisterin, wenngleich diese erfolglos agiert und hinter den Erwartungen bleibt. Die SPÖ, jahrzehntelang selbst den Bürgermeister allmächtig stellend, gibt es in der zweitgrößten Stadt folglich nicht mehr, sie wurde regelrecht aufgesaugt und grundelt seit Jahren in der zweitgrößten Stadt Österreichs unterhalb der Wahrnehmungsgrenze dahin.
Eine neue linke Partei in Österreich hätte wohl große Chancen, gerade enttäuschte Wähler der im Chaos versinkenden SPÖ und der GrünInnen einzusammeln, die etablierten Parteien abzusaugen. Aber selbst wenn das geschieht: Die Linken sind in Österreich mittlerweile ein inhomogener und zersplitterter Haufen, eine Regierungsbeteiligung wird immer unwahrscheinlicher.scing