Kommentar

Grosz: Kollektives Versagen

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Ein Kommentar von Gerald Grosz.

Wer am Ende Kanzler kann, bestimmt ausschließlich der österreichische Wähler. So war es immer, so wird es immer sein. Das ist das Wesen einer Demokratie. Mit Blick auf den derzeitigen Hausbesetzer des Kanzleramtes, den nie auf einem Spitzenplatz kandidierenden Karl Nehammer, wäre selbst der Wasserhydrant am Ballhausplatz eine bessere Alternative. Denn der schadet im Gegensatz zum Amtsinhaber nicht.

Corona-Debakel, Korruption, Horrorinflation, Bankengier, der Einzelfall – es gibt doch kaum mehr einen Buchstaben, den man nicht mit dem kollektiven Versagen der derzeitigen Bundesregierung in Verbindung bringt. Und während ÖVP und GrünInnen nur mehr unter der Wahrnehmung in den Umfragen grundeln, hat Herbert Kickl und die FPÖ mit mehreren Alleinstellungsmerkmalen in den beherrschenden Themenfeldern Erfolg, sich in den Umfragen auf Platz 1 mit Respektabstand geschoben.

Ob er Kanzler kann, werden wir sehen. Auch Kreisky ist als Kanzler nicht vom Himmel gefallen, wie auch Vranitzky oder Schüssel nicht. Wenn er es kann, wählen wir ihn wieder. Wenn er es nicht kann, wählen wir ihn ab. Wie Nehammer!

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