Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Chefredakteurin Daniela Bardel.
Dieses Jahr erleben wir wohl die verrückteste Ski-Saison seit Langem. Nachdem die Corona-Maßnahmen gefallen sind und wir wieder ohne Maske auf die Piste und in die Gondeln dürfen, macht uns die Schneelage in den Bergen zu schaffen.
Tauwetter seit Weihnachten lässt die Pisten schmelzen. Nur dank Schneekanonen wird künstlich der Skispaß am Leben erhalten – und das geht auf Kosten des Klimas und auch vieler Skifahrer.
Noch nie gab es so viele Tote in einer Wintersaison. Grund dafür soll auch sein, dass jenseits der mittlerweile immer schmäler werdenden Pisten kein Sturzraum mehr existiert. Die Opfer fallen auf harten Boden, Eis oder gar Felsen. Das ist, so erfahrene Ski-Lehrer unter der Hand, eigentlich fahrlässig.
Prognosen sagen, dass für Skigebiete unter 1.800 Meter Höhe die Zukunft nicht rosig aussieht. Die Schneegrenze wird steigen. Darüber lässt es sich auch weiter über die Pisten wedeln.
Für Österreich ein zweischneidiges Schwert: Denn einerseits sehen wir an den aktuellen Temperaturen, dass der Klimawandel die Pisten – und auch die Gletscher – schmelzen lässt. Andererseits ist der Winter-Tourismus ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, der Milliarden in die Kassen spült.
Das Pisten-Business wird wohl mit allen Mitteln weitergehen.