Ex-Vizekanzler stellt sich hinter Initiative, die Abschiebung von Lehrlingen verhindern will.
Das ist meine erste Pressekonferenz seit dem 10. Mai 2017. „Sie können also davon ausgehen, dass ich mich nicht in jede beliebige Angelegenheit einmische“, erklärte Reinhold Mitterlehner am Freitag bei seinem ersten Auftritt, seit er vor eineinhalb Jahren als ÖVP-Chef zurücktrat. Der Ex-Vizekanzler stellt sich hinter jene Initiative, die Abschiebungen von Flüchtlingen verhindern will, die derzeit eine Lehre in einem Mangelberuf absolvieren.
Für das Regierungsteam seines Nachfolgers Sebastian Kurz (ÖVP), das mit aller Härte gegen die jungen Flüchtlinge vorgeht, hagelte es denn auch einiges an Kritik: „Das Argument, dass die Jobs wegnehmen, trifft einfach nicht zu. Diese Lehrlinge sind die Fachkräfte von morgen und wir brauchen die dringend.“ Die Regierung habe angekündigt, zumindest Ausnahmen für jene Asylwerber zu schaffen, die bereits in Ausbildung sind: „Ich fordere die Zuständigen auf, zu ihrem Wort zu stehen“, so Mitterlehner.
Kritik
Der Ex-VP-Chef sorgt sich zudem um die Meinungsfreiheit in Österreich: „Wenn das so weiter geht, gilt nur noch, was die Regierung sagt. Wo kommen wir da hin?“
Ebenfalls hinter die Initiative stellte sich Tatort-Star Harald Krassnitzer: „Das erbarmungslose Vorgehen des Innenministers schadet dem Wirtschaftsstandort und ist zutiefst unmenschlich.“