Markovic trifft Kanzler Kurz

Montenegro und Österreich betonen gute Beziehungen

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Der Premierminister von Montenegro, Dusko Markovic, traf Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP).

Der Premierminister von Montenegro, Dusko Markovic, und Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) haben am Dienstag in Wien die guten Beziehungen zwischen den beiden Ländern betont und das Potenzial für weitere Zusammenarbeit, vor allem im wirtschaftlichen Bereich, betont. Beim Bau der ersten Autobahnstrecke in Montenegro arbeitet Podgorica jedoch mit Peking zusammen.
 
Für das "historische Infrastrukturvorhaben" sei ein kommerzielles Arrangement mit China getroffen worden, erklärte Markovic, es werde aber aus eigenen Mitteln und Krediten finanziert. China habe im Moment keine Direktinvestitionen im Land, sagte der Regierungschef bei seinem ersten offiziellen Besuch seit Amtsantritt im Jahr 2016. "Wir werden sehen, ob es solche Investitionen in Zukunft gegeben wird", ließ der Premierminister offen. "Montenegro und China haben sehr gute politische Beziehungen", stellte er generell fest.
 
Montenegro und Österreich betonen gute Beziehungen
© APA/HERBERT PFARRHOFER
 
Kanzler Kurz gratulierte Markovic zur "wirtschaftlich sehr positiven Entwicklung des Landes" und erklärte, dass er das Potenzial für zusätzliche österreichische Investments sehe. Österreich ist ihm zufolge einer der größten Investoren in Montenegro.
 
Der Kanzler betonte Österreichs Unterstützung des Westbalkanstaates bei den EU-Beitrittsverhandlungen und freute sich, dass während des österreichischen EU-Ratsvorsitzes ein weiteres Verhandlungskapitel eröffnet werden konnte.
 
Montenegro und Österreich betonen gute Beziehungen
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"Wir glauben, schon einiges an Bewusstseinsbildung erzielt haben zu können", sagte Kurz in Bezug auf Staaten, die hinsichtlich der EU-Erweiterung "etwas zurückhaltender" seien. Zusammenfassend sei er hinsichtlich eines zukünftigen Beitritts "optimistisch".
 
"Wir haben Ambitionen, dass wir auch die letzten Verhandlungskapitel eröffnen und die anderen Kapitel schließen, die dafür bereit sind", bekräftigte Regierungschef Markovic. Bei Nummer 23 und 24 warte man derzeit auf die letzten "Benchmarks", berichtete er. Laut Kurz wurden 32 der 35 Verhandlungskapitel eröffnet. In drei Kapiteln wurden die Verhandlungen bereits wieder abgeschlossen.
 
Die EU-Kommission hatte Montenegro und auch dem Nachbarland Serbien die Beitrittsperspektive für 2025 in Aussicht gestellt. Dass der "Kampf für Rechtsstaatlichkeit und Pressefreiheit und gegen Korruption" weitergeführt wird, hält Kurz für wesentlich.
 
Montenegro und Österreich betonen gute Beziehungen
© APA/HERBERT PFARRHOFER
 
"Montenegro schätzt die Rolle Österreichs und des Bundeskanzlers selbst sehr", sagte Premierminister Markovic unter Verweis auf dessen Einsatz für die Festigung der europäischen Perspektive Montenegros und der Region, die stark während der EU-Ratspräsidentschaft zum Ausdruck gekommen sei.
 
Der Kanzler selbst unterstrich eingangs auch die menschliche Komponente der Beziehungen zwischen den beiden Ländern. "Wir sind nicht nur politisch gut verbunden, wir haben eine starke menschliche Verbundenheit", unterstrich Kurz und verwies auf die zahlreichen Montenegriner, die "in Österreich leben und zu unserer Gesellschaft einen Beitrag leisten".
 
   
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