Neubauer Lokalpolitiker griff neue ÖVP-Generalsekretärin Köstinger via Facebook an.
Der Wiener SPÖ-Bezirksrat Götz Schrage ist mit Sexismus-Vorwürfen konfrontiert. In einem inzwischen wieder gelöschten Facebook-Posting zog er Vergleiche zwischen der neuen ÖVP-Generalsekretärin Elisabeth Köstinger und "jungen Damen der ÖVP Inneren Stadt aus den frühen 80er Jahren, die mit mir schliefen". Die rote Bezirkspartei forderte am Freitag nun seinen Rücktritt. Das Statement hatte in sozialen Netzwerken die Runde gemacht und einen Shitstorm gegen den im Bezirksparlament Neubau tätigen Schrage ausgelöst. Dieser hatte in Bezug auf die Ernennung Köstingers gepostet: "Elisabeth Köstinger als neues Gesicht und neue Generalsekretärin einer neuen Bewegung?
Aus autobiographischen und stadthistorischen Motiven möchte ich da schon anmerken, dass die jungen Damen der ÖVP Inneren Stadt aus den frühen 80er Jahren, die mit mir schliefen, weil sie mich wohl für einen talentierten Revolutionär hielten, genauso aussahen, genauso gekleidet waren und genauso sprachen." Schrage löschte das Posting später wieder und formulierte eine "kurze Entschuldigung" auf Facebook, in der er von einem "Scherz" spricht: "Es war so überhaupt nicht meine Intention, jemand zu beleidigen, oder gar mit sexistischen Scherzen zu kränken. Die Reaktionen haben mir gezeigt, dass mein Posting anders ankommt, als ich es wollte. Dafür möchte ich mir wirklich in aller Form entschuldigen." Dennoch dürfte der ursprüngliche Eintrag Konsequenzen haben. Denn die Vorsitzende der Neubauer Roten, Nationalratsabgeordnete Andrea Kuntzl, habe Schrage schon am gestrigen Feiertag zum Rücktritt aufgefordert, sagte eine Sprecherin der Landespartei am Freitag auf APA-Nachfrage.
Für den Nachmittag ist jedenfalls eine Präsidiumssitzung der Bezirkspartei anberaumt. Dort werden die entsprechenden Schritte beraten, sollte Schrage bis dahin nicht freiwillig der Aufforderung nachgekommen sein. Kritik gab es außerdem bereits von Staatssekretärin Muna Duzdar (SPÖ). "Der Kommentar eines SPÖ Funktionärs gegenüber der neuen Generalsekretärin der ÖVP Elisabeth Köstinger ist sexistisch und nicht hinnehmbar", schrieb sie auf Facebook:
"Auch wenn der Kommentar inzwischen gelöscht wurde und der Funktionär sich entschuldigt hat, möchte ich klarstellen: Sexistische und herabwürdigende Postings sind nicht akzeptabel. Egal gegen wen und egal von wem." Köstinger selbst wollte in die Auseinandersetzung nicht einsteigen, sah sich jedoch in ihrer Forderung nach einem neuen Stil bestätigt: "Genau diese Art der persönlichen Herabwürdigung zeigt, dass es dringend einen neuen Stil im Umgang miteinander braucht. Ich bleibe meiner angekündigten Linie treu und werde auf Angriffe nicht mit Gegenangriffen reagieren. Für mich ist die Sache erledigt", erklärte sie in einem Statement gegenüber der APA.