Bizarrer Verdacht

Hitler-Gemälde bei Freud in der Praxis

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Der jüdische Psychoanalytiker Sigmund Freud hatte angeblich ein von Hitler gemaltes Bild in seiner Praxis.

Ein Gemälde mit einer bizarren Geschichte wird im März in Großbritannien versteigert. Das Aquarell wurde von Adolf Hitler angefertigt und trägt auf der Rückseite den Namen der Praxis von Sigmund Freud in Wien. Aufgrund dieser Tatsache wird vermutet, dass Freud oder einer seiner Mitarbeiter um 1910 dem sich abmühenden Künstler Hitler eines seiner Gemälde abgekauft hat.

Zu dieser Zeit versuchte der spätere Diktator sich nämlich noch als Maler in Wien. Er verschleuderte selbstgemachte Postkarten und Malereien zu billigen Preisen und versuchte von dem Verdienst zu überleben.

Das sich später in Freuds Praxis wiedergefundene Bild zeigt eine kleine Kirche, die im Hintergrund von Bergen umrahmt ist. Es trägt die Signatur "A Hitler 1910". Auf der Rückseite findet sich diese interessante Notiz: "Studio Medico Sigmund Freud Vienne".

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gemälde von einem amerikanischen GI von Wien nach Italien gebracht. Dieser hatte erfahren, dass es zuvor seinen Platz im Behandlungszimmer des berühmten jüdischen Arztes hatte.

Die Begebenheit lässt nun die Vermutung zu, dass die beiden wohl berühmtesten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts durch dieses Gemälde verbunden waren. Beweisen wird man diesen Umstand wohl nie können, wie auch der Auktionär Richard Westwood-Brookes zugibt: "Wir werden wohl nie mit Gewissheit wissen, ob es Freud gehört hat, aber es erhebt den betörenden Verdacht, dass sich die beiden getroffen haben."

In den 1930er Jahren emigrierte Freud dann aus dem nationalsozialistischen Deutschland nach England, wo er den Rest seines Lebens verbrachte.

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