Der SPÖ-Chef attackiert den Bundeskanzler scharf.
Die SPÖ hat am Donnerstag den Wahlkampfabschluss in St. Pölten begangen. Dabei nahm Bundesparteivorsitzender Christian Kern in seiner Rede auch Bezug auf Vorwürfe rund um ein NS-verherrlichendes Liederbuch der Burschenschaft Germania des FPÖ-Spitzenkandidaten Landbauer. Was darin stehe, "da dreht es dir den Magen um", so Kern. Das sei "moralisch unter jeder Sau" und "hirnrissig". Der SPÖ-Bundesparteivorsitzende bezeichnete Landbauer als "Wiederholungstäter".
Landbauer hatte in einer Stellungnahme erklärt, er habe weder in der FPÖ noch in seinem Bund Fremdenfeindlichkeit oder Antisemitismus wahrgenommen. Kern äußerte Zweifel an der Glaubwürdigkeit des freiheitlichen Listenersten und meinte: "Der merkt das gar nicht, der ist ja selbst ein Rassist." Kritik übte er an der ÖVP mit Sebastian Kurz, die der FPÖ den Weg in höchste Regierungsämter geebnet habe. Die SPÖ habe eine "klare antifaschistische Tradition", betonte Kern.
Politische Verantwortung
Auf Facebook legte Kern gegen den Kanzler nach. „Sebastian Kurz und die ÖVP haben dieser Freiheitlichen Partei den Weg in höchste Regierungsämter geebnet“, so der Ex-Kanzler. „Einem Bundeskanzler sollte mehr einfallen als ‚Das Strafrecht ist anzuwenden.‘ Selbstverständlich ist das Strafrecht anzuwenden! Aber ein Bundeskanzler hat auch politische Verantwortung und ist moralische Autorität. Diese Chance verwirkt er, wenn er versucht, diesen Vorfall unter den Teppich zu kehren.“