"Rote Jacken"

ÖGB-ler durften nicht ins EU-Parlament

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Sie waren ordnungsgemäß angemeldet - doch falsch gekleidet. Die Polizei verweigerte 100 ÖGB-Mitgliedern den Zutritt ins EU-Parlament.

Die französische Polizei hat am Dienstag einer Delegation des ÖGB in Straßburg den Zutritt zum EU-Parlament verweigert. "Das ist nicht das Europa der Bürger, wenn die Polizei bestimmt, wer ins Parlament reinkommt", meinte Willi Mernyi, Kampagnenleiter des ÖGB. Die rund 100 Gewerkschafter seien vom österreichischen EU-Abgeordneten Harald Ettl (S) eingeladen worden und ordnungsgemäß im Parlament angemeldet gewesen, so Mernyi.

"Keine roten Jacken"
Begründet habe die französische Polizei die Zutrittsverweigerung mit mehreren für Dienstag angemeldeten Demonstrationen und der Anwesenheit des französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy im EU-Parlament. "Sie haben auch gesagt 'Ihr müsst eure Jacken ausziehen', weil sie keine roten Jacken im Parlament wollen", erzählte Mernyi.

Abgeordnete eilten vergebens zu Hilfe
Obwohl die Abgeordneten Ettl, Jörg Leichtfried und Hannes Swoboda (alle S) ihnen zu Hilfe geeilt seien und der französischen Polizei erklärt hätten, dass die Gewerkschafter ihre Gäste seien, hätten die Beamten nicht nachgegeben. "So stelle ich mir Europa nicht vor", meinte Mernyi verärgert.

Die Gewerkschaftsaktivisten aus Österreich werden am Nachmittag an einer Demonstration des Europäischen Gewerkschaftsbundes (EGB) für eine starke Arbeitszeit-Richtlinie teilnehmen, über die das Europäische Parlament am Mittwoch abstimmen wird.

Foto: (c) APA; Blick ins EU-Parlament, nicht gerade gut besetzt...

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