Das Bundeskanzleramt wies Beschwerden gegen die Wahl ab.
Ibrahim Olgun ist als neuer Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ) bestätigt worden. Das Bundeskanzleramt habe Beschwerden gegen dessen Wahl im Juni nicht akzeptiert, hieß es am Donnerstag gegenüber der APA aus dem Büro von Staatssekretärin Muna Duzdar (SPÖ). Somit ist der Theologe ab sofort amtierendes Oberhaupt der offiziellen Muslime-Vertretung in Österreich.
Zwei Kultusgemeinden und eine Gruppe Wahlberechtigter hatten die mit dem neuen Islamgesetz gegebene Möglichkeit genützt, Wahlaufsichtsbeschwerden an den Bundeskanzler einzubringen. Die Beschwerdeführer sind der Meinung, dass die Wahl des Präsidenten der IGGiÖ nicht verfassungskonform abgelaufen sei - weil nicht alle Kultusgemeinden im Obersten Rat vertreten seien. Die Mitglieder des Schura-Rates hatten im Juni den Obersten Rat und dessen Vorsitzenden - und somit IGGiÖ-Präsidenten - Ibrahim Olgun gewählt.
Er ist damit offizieller Nachfolger von Fuat Sanac als IGGiÖ-Präsident. Der 28-jährige Theologe ist Mitglied des mächtigen türkischen Verbandes Atib und in der Leitung des Schulamtes der IGGiÖ.