Der FPÖ-Sicherheitsmann begleitete Strache über zehn Jahre überall hin. Auch nach Ibiza.
ÖSTERREICH berichtete erstmals Ende Mai – bald nach dem Auftauchen des Ibiza-Skandalvideos –, dass ein FPÖ-Mann Teil des Netzwerks hinter dem Ibiza-Video sei. Ein Tipp, den auch die FPÖ genau kannte. Es geht immerhin um Straches langjährigen einstigen Sicherheitschef. Oliver R. (49) begleitete den Ex-FPÖ-Chef über zehn Jahre lang überall hin.
Zu Partys, zu Geschäftsterminen im In- und Ausland und sogar nach Ibiza. 2014 erkrankte der WEGA-Polizist und FPÖ-Bezirksrat schwer. Wenig später seien ihm „ausgemachte Überstunden nicht ausbezahlt worden“, berichten Blaue.
Oliver R. soll sich persönlich von Strache hintergangen gefühlt haben, heißt es. Etwa zur selben Zeit hatte er auch enge Beziehungen zu jenem Anwalt und jenem Detektiv, die als Macher des Ibiza-Videos gelten.
Oliver R. soll – es gilt die Unschuldsvermutung – aber bereits vor dem Ibiza-Video seit 2014, jedenfalls aber ab 2015 Material gegen Strache, Johann Gudenus und weitere FPÖ-Politiker und Mitarbeiter gesammelt haben. Dabei soll es nicht nur um Spesen, sondern auch um Kontakte, Partys und Gelder gehen.
Netzwerk. Oliver R. soll jedenfalls Kontakte zu extrem rechten Gruppen gehabt haben und diese teils auch als Bodyguards für die FPÖ angeheuert haben. In der FPÖ vermutet man aber, dass es ihm beim Materialsammeln „vor allem um Geld gegangen“ sei.
Wurden Blaue erpresst? Diesem Verdacht geht die Staatsanwaltschaft jedenfalls nach. In einer ersten Einvernahme bestreitet Oliver R. die Vorwürfe.
FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache dementiert jegliche Vorwürfe gegen ihn. Angeblich soll sein einstiger Intimus aber noch über weitere Fotos und Videos verfügen. Oliver R. hätte die Ibiza-Macher auch über „Straches Schwächen“ informiert und ihnen gesagt, wann dieser „2017 auf Ibiza Urlaub machen würde“, berichtet ein Blauer.