Die 1. Umfrage nach dem EU-Wahlsonntag zeigt: Die ÖVP kann zulegen, bleibt aber Nr. 3. Und: Herbert Kickl stürzt bei der Kanzlerfrage ab.
Dieser Verlust kann Hoffnung bringen: Die ÖVP ist am vergangenen Wahlsonntag zwar im Vergleich zu 2019 um 10 Prozentpunkte auf 24,5 % abgestürzt. Trotzdem könnte die Kanzlerpartei jetzt wieder im Kampf um Platz 1 bei der Nationalratswahl mitspielen. Denn: Der Abstand zur erstplatzierten FPÖ betrug weniger als einen Prozentpunkt.
ÖVP legt 2% zu
Und tatsächlich: In der brandaktuellen Umfrage der Lazarsfeld Gesellschaft (2.000 Befragte von 3. bis 11. 6. maximale Schwankung 2,2 %) für oe24 ist die ÖVP die einzige Partei, die maßgeblich zulegen kann.
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Aber nur Dritte. Konkret kommt die ÖVP auf 22 % – das ist zwar weiterhin Platz 3 und doch deutlich weniger als sie bei der EU-Wahl hatte, doch kann Karl Nehammers Partei zwei Punkte zulegen.
Das würde zum langjährigen Trend passen, dass die ÖVP bei EU-Wahlen besser liegt als bei nationalen Wahlen. Doch auch bei der Kanzlerfrage kann Karl Nehmmer zulegen, er kommt auf 17 % – das ist nur knapp weniger als FPÖ-Chef Herbert Kickl.
SPÖ bleibt Zweite
Lazarsfeld hat in der Hochrechnung die SPÖ mit 24 % weiter auf Platz 2, allerdings war die Partei von Parteichef Andreas Babler in allen Umfragen zur EU-Wahl ebenfalls vor der ÖVP gelegen, dann aber dritte geworden. Babler selbst ist in der Kanzlerfrage jedenfalls mit 12 % weit hinter Kickl und Nehammer abgeschlagen.
Und die FPÖ, die seit eineinhalb Jahren in jeder Umfrage auf Platz 1 lag? Lazarsfeld berechnet für sie 26 %, damit wären die Blauen ziemlich genau bei ihrem EU-Wahlergebnis und im Ranking weiterhin vorne.
Kickl und Nehammer fast gleichauf
Das gilt übrigens auch für Kickl bei der Kanzlerfrage, allerdings kommt der FPÖ-Chef aktuell nur auf 18 % – ein deutliches Minus von gleich 4 Punkten! Damit liegt Kickl nur noch 1% vor Karl Nehammer.
Grüne liegen schlechter als bei EU-Wahl
Und die anderen? Die Neos bleiben mit 10 % (-1) vor den Grünen, die auf 8 % kommen. Damit würden die Grünen bei der Nationalratswahl schlechter abschneiden als bei der EU-Wahl. Unverändert wäre auch die Bierpartei mit 6 % im Nationalrat.