Eva Blimlinger, Mediensprecherin der Grünen, sorgte am Donnerstag in ihrer Rede im Nationalrat zum Ende der "Wiener Zeitung" mit einem skurrilen Nazi-Vergleich für Wirbel. Inzwischen hat sie sich für den Sager entschuldigt.
Trotz Proteste der Opposition hat der Nationalrat am Donnerstag das Aus für die "Wiener Zeitung" in der bisherigen Form besiegelt. SPÖ, FPÖ und NEOS appellierten zwar eindringlich an die Regierung, auf die Umwandlung der ältesten Tageszeitung der Welt in ein Digitalmedium zu verzichten. Aber ÖVP und Grüne waren überzeugt, dass die gewählte Lösung die beste ist. Denn durch EU-Vorgaben ist die bisherige Finanzierung verloren gegangen.
Also sprach @blimlinger: Die Rote Armee hat Wien von den Nazis befreit. @diegruenen haben jetzt gemeinsam mit der #ÖVP Österreich von der @WienerZeitung befreit. Jetzt ist Österreich frei: vom letzten Rest Ver- und Anstand in der Medienpolitik. pic.twitter.com/ngCszsceBu
— Peter Pilz (@Peter_Pilz) April 28, 2023
Die studierte Historikerin Eva Blimlinger, Mediensprecherin der Grünen, sorgte mit ihrer Rede für Unverständnis. Sie verglich die Umstrukturierung der "Wiener Zeitung" zu einem Digitalmedium mit der Befreiung Wiens vor 78 Jahren. Damals hätten sich „KPÖ, ÖVP, SPÖ und einige Unabhängige im Wiener Rathaus zusammengefunden, um die Unabhängigkeitserklärung zu unterzeichnen“, so Blimlinger. Und weiter: "Mauthausen war zu diesem Zeitpunkt noch nicht befreit, aber Wien war durch die Rote Armee befreit. Und wie dieser Neuanfang war, genauso ist es heute mit einem Neuanfang für die älteste Tageszeitung der Welt, so leid es mir tut. Es ist ein Neuanfang. Es ist ein Weg in die Zukunft".
Ich möchte mich für die abschließenden Worte in meinem gestrigen Redebeitrag entschuldigen, das war wirklich ein absolut misslungener Vergleich und eine falsche Analogie. Selbstverständlich bin ich mir der Unvergleichbarkeit des Nationalsozialismus bewusst.
— Eva Blimlinger (@blimlinger) April 28, 2023
Auf Twitter sorgte ihr Vergleich für viel Unverständnis und Kritik – woraufhin Blimlinger sich nun entschuldigte. "Das war wirklich ein absolut misslungener Vergleich und eine falsche Analogie. Selbstverständlich bin ich mir der Unvergleichbarkeit des Nationalsozialismus bewusst", schreib sie auf Twitter.