Misslungener Vergleich

Grüne muss sich nach Nazi-Vergleich im Parlament entschuldigen

Teilen

Eva Blimlinger, Mediensprecherin der Grünen, sorgte am Donnerstag in ihrer Rede im Nationalrat zum Ende der "Wiener Zeitung" mit einem skurrilen Nazi-Vergleich für Wirbel. Inzwischen hat sie sich für den Sager entschuldigt. 

Trotz Proteste der Opposition hat der Nationalrat am Donnerstag das Aus für die "Wiener Zeitung" in der bisherigen Form besiegelt. SPÖ, FPÖ und NEOS appellierten zwar eindringlich an die Regierung, auf die Umwandlung der ältesten Tageszeitung der Welt in ein Digitalmedium zu verzichten. Aber ÖVP und Grüne waren überzeugt, dass die gewählte Lösung die beste ist. Denn durch EU-Vorgaben ist die bisherige Finanzierung verloren gegangen. 

 

 

 

Die studierte Historikerin Eva Blimlinger, Mediensprecherin der Grünen, sorgte mit ihrer Rede für Unverständnis. Sie verglich die Umstrukturierung der "Wiener Zeitung" zu einem Digitalmedium mit der Befreiung Wiens vor 78 Jahren. Damals hätten sich „KPÖ, ÖVP, SPÖ und einige Unabhängige im Wiener Rathaus zusammengefunden, um die Unabhängigkeitserklärung zu unterzeichnen“, so Blimlinger. Und weiter: "Mauthausen war zu diesem Zeitpunkt noch nicht befreit, aber Wien war durch die Rote Armee befreit. Und wie dieser Neuanfang war, genauso ist es heute mit einem Neuanfang für die älteste Tageszeitung der Welt, so leid es mir tut. Es ist ein Neuanfang. Es ist ein Weg in die Zukunft".

 

 

 

Auf Twitter sorgte ihr Vergleich für viel Unverständnis und Kritik – woraufhin Blimlinger sich nun entschuldigte. "Das war wirklich ein absolut misslungener Vergleich und eine falsche Analogie. Selbstverständlich bin ich mir der Unvergleichbarkeit des Nationalsozialismus bewusst", schreib sie auf Twitter.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten