Die EU habe sich zu einem Spieler in einem Krieg entwickelt, ohne die Interesse der Bevölkerung im Blick zu haben.
Die Debatte um die geplante Beteiligung Österreichs an der europäischen Luftverteidigungsinitiative "Sky Shield" geht weiter. Besonders die FPÖ macht gegen die Entscheidung der Regierung mobil und sieht die Neutralität gefährdet.
FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker war am Dienstag zu Gast bei Armin Wolf in der ZiB2. Die NATO habe sich „ganz, ganz massiv Richtung Osten ausgebreitet“ und versuche jetzt auch „Österreich, zumindest über Umwege über dieses Sky Shield-Projekt, den strategischen NATO-Überlegungen dienbar zu machen“.
Hafenecker übt im Interview auch scharfe Kritik an der EU. Es habe sich „eine Europäische Union entwickelt, die ja wirklich kaum warten kann, alles hochzurüsten, die Ukraine mit Waffen voll zu räumen, gemeinsam schon Munition bestellt und damit her vor allem eines tut, diesen Krieg prolongiert“, so der FPÖ-Politiker. Die EU solle nicht „Öl ins Feuer gießen“, sondern sicherstellen, dass es zu Verhandlungen kommt.
"Fünfte Kolonne der NATO"
Die EU sei „kriegsgeil“, so Hafenecker weiter. „Wenn man sich anschaut, was in den letzten Monaten passiert ist und wie man bemüht ist, das ganz massiv hochzurüsten.“ Die EU habe sich „zum Spieler in einem Krieg entwickelt, ohne irgendwie auch das Interesse der eigenen Bevölkerung im Blick zu haben“, so der FPÖ-Generalsekretär. „Wir wurden auch nicht gefragt, ob wir jetzt sozusagen die fünfte Kolonne der NATO mit dem Projekt Sky Shield werden wollen.“ Der FPÖ-General betont gleichzeitig aber auch, dass Russland „kriegsgeil“ sei. „Sonst wäre es nicht ins Nachbarland einmarschiert“, so Hafenecker.
Zum Ausbruch des Krieges lässt der FPÖ-Politiker ebenfalls aufhorchen: "Möglicherweise hätte der Krieg gar nicht angefangen, wenn die Ukraine nicht damit begonnen hätte, sich mit der NATO langsam aber sicher einzulassen."