Christopher Drexler lieferte sich einen Schlagabtausch mit Ö1-Moderator Franz Renner.
Im April 2023 hatte Karl Nehammer noch zu einem "Auto-Gipfel" geladen. Jetzt -etwas mehr als ein Jahr später - reicht diese Bezeichnung des Treffens offenbar nicht mehr aus, um sich von den Plänen des grünen Koalitionspartners zu distanzieren. Und so werden sich heute ÖVP-Politiker sowie Vertreter der Kfz-Industrie zum "Verbrenner-Gipfel" treffen, denn genau darum geht es: das Neuzulassungsverbot der EU für Benzin- und Dieselfahrzeuge ab 2035 zu kippen.
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Und so lädt der Kanzler am Montag zu einem runden Tisch mit Experten sowie Teilnehmern aus Politik und Wirtschaft. Die Weichenstellungen für den Standort Europa müssten jetzt getroffen werden, hieß es aus dem Kanzlerbüro. "Wir sagen 'Ja' zum Auto und zu über hunderttausend Arbeitsplätzen", so Nehammer.
Zum Thema „Verbrenner-Gipfel“ war am Montag der steirische Landeshauptmann Christopher Drexler zu Gast im Ö1-Morgenjournal. Der ÖVP-Politiker rechtfertigte dabei die Position der Kanzler-Partei und sprach wiederholt davon, dass es um „Technologieoffenheit“ gehe. Die Politik solle „den Ingenieuren nicht vorschreiben", welche Technologie sie verwenden sollen, um einen Beitrag für den Klimaschutz zu leisten.
Dabei lieferte sich der Landeshauptmann einen wilden Schlagabtausch mit Ö1-Moderator Franz Renner, der sich gegen die ÖVP-Linie positionierte. Drexler warf dem ORF-Mann etwa vor, ihn bewusst falsch zu verstehen. "Wenn Sie mich einmal richtig verstehen würden."
Kennedy-Vergleich
Zur Untermauerung seiner Position verwendet Drexler dann einen Vergleich mit Ex-US-Präsident John F. Kennedy. „Es war ja auch nie so, dass als Kennedy das Ziel ausgegeben hat, zum Mond zu fliegen, hat er ja nicht begonnen, eine Rakete zu konstruieren, sondern man hat ein Ziel ausgegeben. Und dann gab es Wissenschaftler und Forscher, die dieses Ziel umgesetzt haben“, so der Landeshauptmann.
Ö1-Moderator Franz Renner antwortet auf den Vergleich: „So viel Bescheidenheit über die eingeschränkten Handlungsmöglichkeiten eines steirischen Landeshauptmanns, habe ich live auf Sendung auch noch nicht gehört.“