Analyse

Nehammer eröffnet Wahlkampf gegen Babler und Kickl

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Karl Nehammer will sich als "Macher" gegen "Querulanten" von Rot und Blau positionieren.

Offiziell ist es eine „Herbst-Kampagne“. Inoffiziell ist es freilich der Startschuss für den Dauer-Wahlkampf für das Super-Wahljahr 2024. Mit der „Glaub an Österreich“-Initiative – die Bundeskanzler Karl Nehammer gestern vorstellte – versucht sich Nehammer als de facto Motivator in Chief zu geben. Und dabei scheint sich der VP-Chef – schlechte Umfragedaten hin oder her – selbst Mut zuzusprechen. „Mit Pessimismus, mit negativer Stimmung“ hat man nie eine Krise überwunden“, so der türkise Regierungschef.

Sujets ''Glaub an Österreich'' Nehammer

Glaub an Österreich - Kampagne.

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Flankiert von Vertretern aus Pflege-, Landwirtschafts- und Polizeibereichen, zog der Kanzler eine positive Bilanz seiner Regierungsleistungen. Und das zeigt freilich bereits auf, wie die ÖVP den Wahlkampf anlegen will:

Babler kontert Nehammer

Während Opposition und Medien „das Land kritisieren“, wäre er der, der positiv an die Sachen herangehe. Ob das wirklich die derzeitige Stimmung trifft, bleibt abzuwarten. SPÖ-Chef Andreas Babler kontert bereits im oe24.TV-Interview, dass „Menschen das der ÖVP erst glauben müssen, wenn sie keinen Arzttermin bekommen, ihre Miete steigt und sie jeden Cent drei Mal umdrehen müssten“.

Andreas Babler
© apa
× Andreas Babler

Insgesamt erinnert die Linie der Nehammer-Kampagne an frühere Sujets von Ex-Kanzler Sebastian Kurz, der auch gerne hervorgehoben hatte, wie gut Österreich denn nicht dastehe.

VP-Taktik: "Mann der Mitte" gegen "Extreme"

Allerdings will und kann sich Nehammer freilich in Zeiten der Rekord-Inflation und Gesundheitskrise nicht nur auf feel good-Botschaften verlassen. Deshalb – so erzählen es VP-Strategen – soll ab jetzt auch ein Dauer-Kampf gegen SPÖ und FPÖ geführt werden. Die von Leopold Figl inspirierte Glaubens-Botschaft zeige schließlich auch, dass der Ober-Türkise als „Mann der Mitte“ dargestellt werden solle, der sich „von den Extremen von Links und Rechts angrenzt“. Wie auch immer.

Auch in den kommenden Monaten soll der Kanzler als „Macher“, die Oppositionschefs „als Querulanten“ von der ÖVP abgekanzelt werden. Ob die ÖVP die Meinung der Bürger mit diesem (Dauer)-Wahlkampf wohl überzeugen kann?

Karl Nehammer und Magnus Brunner bei einer Pressekonferenz
© APA/EVA MANHART
× Karl Nehammer und Magnus Brunner bei einer Pressekonferenz

Neue Kampagne: Nehammer redet sich selbst Zuversicht zu, attackiert ORF

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