Analyse

Wie Kickl & Haimbuchner gegeneinander stichelten: "Echte Männer", "Bierpartei"

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Offiziell spielten  Oberösterreichs FPÖ-Landeschef Manfred Haimbuchner und FPÖ-Boss Herbert Kickl beim Aschermittwochtreiben in Ried auf ein Herz und eine Seele. Mehrere Sätze zeigten aber tiefersitzende Differenzen der beiden blauen Herren. 

Dass Manfred Haimbuchner und Herbert Kickl noch nie die engsten Verbündeten waren, ist in der blauen Welt ein offenes Geheimnis. Beim FPÖ-Aschermittwoch-Treffen in Ried blieben Sticheleien denn auch nicht aus.

Haimbuchner "mag Begriff Remigration nicht"

Oberösterreichs FPÖ-Landeschef - er regiert in seiner Heimat mit ÖVP-Landeshauptmann Thomas Stelzer - stellte in seiner Rede vor 2000 Gästen und Kickl auch klar, dass er den Begriff "Remigration" nicht möge. Dieser Begriff ist bekanntlich der als rechtsextrem eingestuften Identitäre und meint nicht nur die Abschiebungen von illegal Eingewanderten oder straffällig gewordenen Asylwerbern, sondern Migration sehr allgemein.

Bei einem vertraulichen Treffen in Potsdam von AfDlern und dem einstigen Chef der österreichischen Identitären ging es aber eben um dessen Fantasien auch längst Eingebürgerte quasi wieder - etwa mit Schikanen - zu vertreiben. Während sich AfD-Chefin Alice Weidel von diesen Plänen distanzierte, verteidigten Blaue dieses seltsame Treffen.

Haimbuchner merkte in Ried hingegen offiziell an, dass für ihn "Menschen, die schon lang bei uns sind, hier arbeiten und Österreich lieben zu uns gehören".

Burschenschafter Haimbuchner: "Echte Männer tragen Waffen" - Kickl war nie Burschenschafter

Noch auffallender und mit feiner Klinge, war freilich Haimbuchners Spitze gegen Karl Nehammer, der sich freilich auch gegen Kickl richtete: . Der ÖVP-Chef sei beim katholischen Mittelschülerverband gewesen. "Echte Männer tragen Waffen", so zumindest der Oberösterreicher. Übersetzt: In der FPÖ müssten "echte Männer" schlagenden Burschenschaften angehören. 

In den in der FPÖ stark dominierenden Burschenschafter-Kreisen wird bereits seit Jahren die Nase über den "Nicht-Burschenschafter" Kickl gerümpft. Erst seit seiner Zeit als FPÖ-Chef versuchte sich Hobby-Philosoph Kickl mit den Schlagenden in seiner Partei zu arrangieren. Was vordergründig zu klappen schien, in Wirklichkeit aber offensichtlich nicht.

Kickl trinkt Wasser, Haimbuchner: "Echte Männer trinken Bier auf Ex"

Und last but not least - offiziell wieder als Fehdehandschuh gegen Kanzler Nehammer - erklärte Haimbuchner am Ende seiner Aschermittwoch-Rede noch, dass "echte Männer ein Bier auf EX trinken" würden bevor er das Glas quasi in einem Zug leerte. Als Kickl dann auf die Bühne kam und seine Rede hielt, hatte er nur ein Glas Wasser am Pult und beschränkte sich auf das gesündere Wasser statt Bier. 

Kickls dezenter Gegenschlag auf der Bühne: "Ich dachte schon der Manfred Haimbuchner wechselt zur Bierpartei". Echte Männerfreundschaften eben ...

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