Über die Höhe der Anpassung und die der Einmalzahlung wird noch debattiert. Faymann will naturgemäß mehr geben als Molterer.
Der große Pensionsgipfel hat den Senioren fürs Erste keine Wahlzuckerl gebracht. Greifbare Ergebnisse gab es nach insgesamt rund zwei Stunden Verhandlung nicht. Auf einige Wohltaten können sich die Pensionisten aber trotzdem freuen, denn sowohl ÖVP-Chef Wilhelm Molterer als auch SPÖ-Vorsitzender Werner Faymann wollen zumindest eine Einmalzahlung. Weitere Verhandlungen folgen.
Faymann will mehr geben
Faymann gab sich deutlich spendabler als
der Finanzminister. Neben der Einmalzahlung will der rote Kanzlerkandidat
auch mit dem Pensionistenpreisindex anpassen, was statt der vom Gesetz her
vorgesehenen 3,2 Prozent ein Plus von 3,4 Prozent ergeben würde. Diesmal
wird mit 1. November erhöht, nicht erst mit Jahresanfang.
Molterer trägt "Fahne der Vernunft"
Molterer sagte
dazu nicht grundsätzlich Nein, ärgerte sich aber darüber, dass das Geld
einfach fröhlich vor der Wahl verteilt werde. Daher wollte er vor den
letzten Nationalratsbeschlüssen am 24. September keine Zusage machen:
"Irgendeiner muss ja die Fahne der Vernunft hoch halten."
Khol rechnet mit Aus der Wartefrist
Für den Chef des
ÖVP-Seniorenbundes, Andreas Khol, ist klar, dass die Einmalzahlung geringer
ausfällt, wenn der Penionistenpreisindex im Nationalrat durchgeht. Er glaubt
auch an die Abschaffung der Wartefrist, wonach man erst im übernächsten Jahr
nach dem Pensionsantritt die erste Erhöhung bekommt. Über die
Senioren-Forderung, dass der Pensionssicherungsbeitrag für Beamte sinkt oder
fällt, will Molterer zumindest diskutieren. Gleiches gilt für die Anhebung
des Deckels auf die Höhe der ASVG-Höchstpension.
Blecha will 1 x 150 Euro
SPÖ-Pensionistenchef Karl Blecha zeigt
auch ein wenig Verständnis für Molterers Zuwartehaltung, pochte aber darauf,
dass zumindest die Kernforderungen umgesetzt werden müssen. Für die Höhe der
Einmalzahlung hat er mit 150 Euro auch schon einen Vorschlag parat. Dass
sich der nahende Wahltag positiv auf das Ergebnis der nun noch anstehenden
Verhandlungen auswirken könnte, findet Blecha logisch: "Warum sollte ich das
bestreiten."