Pilz betont, er habe nichts gegen die Grünen – tatsächlich greift er sie aber frontal an.
Wien. Und zwar gleich doppelt: Pilz präsentierte am Wochenende den Tierschützer Martin Balluch als seinen niederösterreichischen Spitzenkandidaten. Balluch war bei der Wahl 2008 aus Solidarität auf die grüne Bundesliste gesetzt worden, weil er wegen der sogenannten Tierschutz-Causa 110 Tage in U-Haft gesessen war. Eingefädelt hatte das der heutige Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Heute sagt Balluch zu ÖSTERREICH: „Ich bin den Grünen keineswegs böse – sie zeigen aber kein besonderes Engagement für den Tierschutz. Alle Kandidaten, die sich in diesem Bereich engagieren, sind an unwählbarer Stelle.“
Grüne lieben VGT. Der Angriff der Pilz-Köpfe ist also kalkuliert: Tierschutz – und gerade Balluchs Verein gegen Tierfabriken (VGT) – hat vor allem bei Grünwählern enormes Prestige.
Dass der im Unfrieden von den Grünen geschiedene Abgeordnete Efgani Dönmez (er flog ja vergangenes Jahr auch aus dem ÖVP-Klub) Pilz mit seiner Unterschrift die Wiederkandidatur ermöglichte, ist ein weiterer Schlag gegen Pilz’ Ex-Partei. Dönmez, der angeblich keine Gegenleistungen erhielt, lobte die Liste Jetzt als „einzige Kontrollpartei“.(gü)