Politik-Insider

Poker um 4. Amtszeit: Wrabetz bastelt an Wiederwahl

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Unter Türkis-Grün steigen Alexander Wrabetz die Chancen, ein viertes Mal als ORF-Chef wiedergewählt zu werden.

In knapp einem Jahr wird die ORF-Geschäftsführung neu gewählt werden. Wäre Türkis-Blau noch im Amt, wäre am Küniglberg wohl kaum ein Stein auf dem anderen geblieben. Unter Türkis-Grün hat sich das aber verändert und die Chancen von Alexander Wrabetz steigen, ein viertes Mal wiedergewählt zu werden. Glauben zumindest Vertraute des ORF-Generals.

Wrabetz setzte sich zwar 2006 wie auch 2016 gegen ÖVP-Kandidaten durch. Trotzdem schließen Kenner nicht aus, dass ÖVP und Grüne „Wrabetz belassen könnten“. Das wäre dann das ­„Modell Kreisky–Bacher“. Der legendäre rote Kanzler, den Sebastian Kurz gerne als Vorbild nennt, hatte bewusst den bürgerlichen Gerd Bacher im Amt belassen.

Auf dieses Szenario dürften Wrabetz und sein Vertrau­ter Pius Strobl bauen, der ­bereits bei seinen grünen Freunden lobbyieren soll.

Wrabetz selbst kündigt ein 75 Millionen schweres Sparpaket an. Und er wertete Roland Weißmann, der in der ÖVP wohlgelitten ist, zum ORF-Onlinechef und Verantwortlichen für das Prestigeprojekt ORF-Player auf. Im Modell Wrabetz könnte er kaufmännischer Direktor und ORF-Vizechef werden.

Allerdings glauben andere Regierungskenner, dass es am Ende trotzdem auf einen anderen ORF-Chef hinauslaufen könnte. De facto dürfte das Rennen offen sein. Ein Regierungsmitglied: „Am Ende weiß niemand, wie gut in ein paar Monaten die Regierungszusammenarbeit von ÖVP und Grünen ist und wie sich Pandemie und Wirtschaftskrise entwickeln werden.“ Bis dahin hat Wrabetz eben gute Chancen.

Isabelle Daniel

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