Schlechte Halbjahresbilanz für die Regierung. Auch die Opposition punktet nicht.
Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz (ÖVP) ist der einzige Politiker, der in der aktuellen Halbjahresbilanz im ÖSTERREICH-Politbarometer gewinnt. Seine Arbeit wird im Saldo von 23 Prozent der Befragten positiv bewertet, ein Plus von 6 % seit Jänner. Am anderen Ende der Skala stürzt FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache indes auf minus 43 % ab (minus 11 %).
Weder Regierung noch Opposition punkten. Politologe Peter Filzmaier macht im ÖSTERREICH-Gespräch dafür das Parteienhickhack verantwortlich: „Die Leute honorieren sachliche Argumente. Kurz hat sich fast nie als Parteipolitiker zu Wort gemeldet. Das macht seinen Erfolg aus.“
Filzmaier: „Strache kann so nicht Kanzler werden “
Von den Parteichefs gewinnt nur SPÖ-Chef Werner Faymann 2 %, erreicht aber trotzdem nur einen Saldo von minus 11 %. ÖVP-Chef Michael Spindelegger verlor 6 % und liegt nun bei minus 12 %. Die Opposition kann das nicht nutzen: FPÖ-Chef Strache werten gleich 60 % negativ. Filzmaier: „Er polarisiert zu sehr, spricht keine Wechselwähler an. Das müsste er aber, will er wirklich noch Kanzler werden.“
Sorgenkind der Regierung ist Finanzministerin Maria Fekter (ÖVP): Sie verlor seit Jänner 16 %. Saldo: minus 31 %. Ihr Pech laut Filzmaier: die Eurokrise und ihr „kantiges“ Auftreten. Bundespräsident Heinz Fischer indes kann sich immer schlechter der Tagespolitik entziehen, so Filzmaier: „Er muss zu heiklen Themen wie Kärnten Stellung nehmen und polarisiert so mehr.“ Fischer verlor gleich 11 %.
Gallup fragt im Auftrag von ÖSTERREICH jede Woche 400 Österreicher: Von welchem Politiker haben Sie eine positive/negative Meinung? Das Ergebnis ist der Saldo aus Positiv und Negativ. Der Pfeil gibt diesmal die Veränderung zum Wert von Jänner an. Nach demselben System fragt Gallup nach der Meinung zu den Spitzenkandidaten. Blau: positive Meinung. Rot: negativ. Dazu: Saldo und Veränderung zu Jänner.