Regierung einig

12-Stunden-Tag vor Sommer fix

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Bis Sommer will Regierung umstrittene Arbeitszeit-Liberalisierung beschließen.

Im Nationalratswahlkampf 2013 war es der große Aufreger für die SPÖ: die ÖVP-Pläne zur Liberalisierung der Arbeitszeit. Doch jetzt soll der 12-Stunden-Arbeitstag kommen. Die SPÖ hat sich mit der ÖVP auf ein – allerdings entschärftes – Papier geeinigt. Und jetzt will die Koalition keine Zeit verlieren. Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) kündigte am Mittwoch an, dass der Gesetzesentwurf noch im April ausgearbeitet wird. Das bestätigte auch das Sozialministerium von Rudolf Hundstorfer. Bis Sommer soll das Gesetz im Parlament beschlossen werden.

  • Gleitzeit: Bei Gleitzeit dürfen Arbeitnehmer bis zu 12 Stunden an einem Tag arbeiten. Die Wochenmaximalarbeitszeit (50 Stunden) bleibt aber gleich.
  • Zuschläge: Günstiger wird es für die Arbeitgeber aber nicht: Überstundenzuschläge bleiben erhalten.
  • Vertreter & Montage: Fallen Reisezeiten an, kann die Arbeitszeit auch auf 12 Stunden verlängert werden. Zum Beispiel kann ein Monteur in der Früh zwei Stunden zum Dienstort reisen, dort acht Stunden arbeiten und am Abend zwei Stunden heimfahren.

270 Millionen Überstunden im Jahr 2013

Die Österreicher sind in Sachen Überstunden mehr als fleißig: Insgesamt wurden im Jahr 20013 270 Millionen Stunden an Mehrarbeit geleistet. Das sind zwar um 11 % weniger als im Jahr davor, die Überstunden bleiben aber auf hohem Niveau. Der SPÖ-Abgeordnete Erwin Spindelberger verweist auf eine Wifo-Studie, wonach 2012 rund 68 Millionen Überstunden unbezahlt geleistet wurden.

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