Nicht zuletzt der Krieg in Afghanistan macht Abschiebung von abgelehnten Asylwerbern fast unmöglich – abgeschoben werden fast nur noch EU-Bürgerinnen und -Bürger.
Die FPÖ hat sich im Parlament von Innenminister die Abschiebezahlen von 2021 vorlegen lassen, demnach wurden 3.359 Personen zwangsweise außer Landes gebracht – ein Rückgang. 2020 waren es noch 3.559 gewesen. Immerhin 4.951 verließen Österreich im Jahr freiwillig.
Abschiebungen des Jahrs 2021: Die ersten 5 Herkunftsländer sind EU-Staaten.
Doch wer glaubt, das vorzugsweise abgelehnte (oder straffällig) gewordene Asylwerber außer Landes gebracht werden, der irrt. Sieht man sich die Herkunftsländer der abgeschobenen an, erlebt man eine Überraschung: Erst auf Platz 6 findet sich ein traditionelles Asylland, nämlich Nigeria, Afghanen wurden überhaupt nur 66 abgeschoben, das ist der 9. Platz. Das heißt. Das Gros der abgeschobenen sind Straftäter aus anderen EU-Ländern – an der Spitze liegt die Slowakei vor Ungarn.
Immerhin: 2021 gab es auch 838 sogenannte Dublin-Überstellungen in andere EU-Länder. Und das sind ausschließlich abgelehnte Asylwerber, bzw. Flüchtlinge, für die Österreich nicht zuständig ist.
Es gab aber mehr als 800 Dublin-Überstellungen in andere EU-Länder.
Die Übernahme der Taliban in Afghanistan hat jedenfalls die Zahl der Asyl-Abschiebungen dramatisch sinken lassen. Nur drei Flüge wurden noch durchgeführt – insgesamt sieben wurden abgesagt, es gab aut Auskunft Karners „keine Landegenehmigung“.
Übrigens wurden insgesamt nur 950 Menschen mit dem Flugzeug abgeschoben – mehr als drei Mal so viele Abschiebungen und Dublin-Außerlandesbringungen erfolgen auf dem Landweg.
Abgesagte Charterflüge: Gleich sieben nach Afghanistan.
Dass die Verweigerung von Covidtests Abschiebungen großflächig verhindert hat, wie die FPÖ vermutet, hat Karner übrigens nicht bestätigt. Es passierte aber immerhin 43 Mal.