Die blaue Kandidatin wollte den höchsten Stimmenanteil einfahren, den je ein FPÖ-Vertreter erhalten hat.
Weit verfehlt hat FPÖ-Kandidatin Barbara Rosenkranz ihr Wahlziel, das beste Ergebnis der bisher vier blauen Kandidaten einzufahren. Ihr bei der Bundespräsidentenwahl eingefahrener Stimmenanteil von 15,6 Prozent (vorläufiges Endergebnis) ist nur etwas besser als der des bisher schwächsten Kandidaten Burghard Breitner (15,4 Prozent 1951). In absoluten Zahlen liegt Breitner mit 622.501 aber weit vor Rosenkranz mit 452.615.
Dabei war damals die FPÖ insgesamt deutlich schwächer als heute: 11,7 Prozent hatte der Verband der Unabhängigen - also die Vorgängerpartei - bei der Nationalratswahl 1949 eingefahren, 17,5 Prozent die FPÖ bei der Nationalratswahl 2008. Und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hatte bei der Nominierung Rosenkranz' für sie sogar ein Potenzial von 35 Prozent gesehen.
Sowohl in Prozent als auch im Stimmenanteil besser als Rosenkranz abgeschnitten haben Heide Schmidt 1992 (16,4 Prozent und 761.390 Stimmen) sowie 1980 Willfried Gredler (16,96 Prozent und 751.400 Stimmen).
Für Rosenkranz hatte es bei ihrer Nominierung - mit Umfragewerte von klar über 20 Prozent - auch noch so ausgesehen, als könnte sie ihre Vorgänger deutlich übertrumpfen. Ihre umstrittenen Äußerungen über die Gaskammern und das Verbotsgesetz ließen aber ihre Umfragewerte nachhaltig schrumpfen.