Barbara Rosenkranz sei auf die Verbotsdebatte festgenagelt worden, meint der freiheitliche EU-Abgeordnete Andreas Mölzer.
Für den freiheitlichen EU-Abgeordneten Andreas Mölzer ist das Abschneiden von Barbara Rosenkranz bei der Bundespräsidentenwahl "natürlich kein Riesenerfolg". Er kritisiert auch die Strategien seiner Partei: "Der Wahlkampf war nicht wirklich vorbereitet." Bedarf für Umstrukturierungen sieht Mölzer aber keinen, er empfiehlt stattdessen "Analyse und Geschlossenheit".
"Gegner schlafen nicht"
Der politische Gegner habe
versucht, Rosenkranz auf die Diskussion über das Verbotsgesetz festzunageln,
so Mölzer, der das aber legitim findet. Auch die FPÖ müsse künftig mit den
selben Mitteln kämpfen und erkennen, "dass die Bäume nicht in den
Himmel wachsen, weil die Gegner nicht schlafen". Und weiter: "Wehleidigkeit
ist überhaupt nicht angebracht."
Besser vorbereiten
Mölzer, der bei der EU-Wahl im vergangenen
Jahr selbst ein für die Partei nicht so überragendes Ergebnis erzielt hatte,
rät nun seiner Partei, für die kommenden Urnengänge - vor allem der
anstehenden Wien-Wahl - die Strategien von langer Hand vorzubereiten. Er
fürchtet, dass die Wiener SPÖ "mit ihren unglaublichen
Finanzmitteln nicht schlafen wird".
"Richtige Kandidatin"
Parteichef Heinz-Christian
Strache wollte nicht von der falschen Kandidatin sprechen, auch wenn diese
sogar das eigene Wahlziel von 17 Prozent, das das beste Abschneiden eines
freiheitlichen Kandidaten bedeutet hätte, verfehlt hat.
"Durchaus respektabel" für Rosenkranz
Rosenkranz
selbst ist nicht glücklich, das Ergebnis sei aber "durchaus
respektabel". Bitter für Rosenkranz ist, dass sie in Vorarlberg sogar
nur auf Platz drei landete. Dass sie ihr selbstgestecktes Ziel, das beste
Ergebnis eines blauen Kandidaten bei einer Präsidentschaftswahl einzufahren,
nicht erreicht hat, stimmt sie unzufrieden. Dazu hätte sie 17 Prozent der
Stimmen erhalten müssen.
"Hexenjagd" gegen Rosenkranz
FPÖ-Generalsekretär
Herbert Kickl relativierte den Wahlsieg Fischers aufgrund der geringen
Wahlbeteiligung. "Die Mehrheit der Österreicher hat Fischer nicht zum
Bundespräsidenten gewählt." Kickl sprach von einer "medialen
Hexenjagd" gegen Rosenkranz. Wenn man sich die Dimension dieser "Kampagnisierung"
anschaue, sei es ein gutes Ergebnis für Rosenkranz geworden.
Wahl-Party fällt matt aus
Die Wahlfeier für Rosenkranz in
der FPÖ-Bundesgeschäftsstelle hat sich in überschaubaren Grenzen
gehalten. Einige wichtige Funktionäre waren gar nicht erst zu der
Veranstaltung gekommen. So fehlten etwa die Spitzen des
Unterstützungskomitees für Rosenkranz. Nur mehr rund 80 Personen
waren gegen 19 Uhr in der Blauen Parteizentrale anwesend.