Großes Interview

Schallenberg: ''Austro-Israeli ist eine der Geiseln''

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Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) spricht über den Terror der Hamas, eine Geisel aus Österreich und die israelische Militär-Aktion in Gaza. 

Um die brisante Lage in Nahost geht es im großen oe24.TV-Interview mit Außenminister Alexander Schallenberg. Das vollständige Interview sehen Sie heute Abend ab 21 Uhr auf oe24.TV. Hier der erste Ausschnitt des Interviews:

OE24.TV: Die EU verurteilt das Terror-Attentat der Hamas und sagt, Israel hat das Recht auf Selbstverteidigung. Auch weiterhin?

ALEXANDER SCHALLENBERG:
Israel hat das völkerrechtlich verbriefte Recht auf Selbstverteidigung. Punkt, kein aber. Selbstverständlich im Rahmen des humanitären Völkerrechts. Es gibt weiterhin hunderte Verschleppte im Gaza-Streifen, mehrere dutzend Nationen sind davon betroffen, vermutlich ist auch ein österreichisch-israelischer Doppelstaatsbürger darunter. Man muss schauen, dass diese Geiseln freikommen.

Der zweite wesentliche Punkt ist einen Feuersturm in der Region zu vermeiden. Viele haben aber Interesse daran, dass sie nicht zur Ruhe kommt. Der iranische Außenminister ist in der Region unterwegs, eindeutig nicht mit einer Friedensbotschaft.

OE24.TV: In Doha in Katar lebt ein Führer der Hamas im Luxus. Was macht die EU, um Katar zur Hilfe zu bewegen?

SCHALLENBERG: Wir sind natürlich im Kontakt mit Katar, sie haben noch Dialogkanäle mit der Hamas. Die große Gefahr ist, dass die arabischen Staaten von der Hamas in Geiselhaft genommen werden. Der Handlungsspielraum vieler arabischer Staaten hat sich verringert, weil es diese Emotion auf der Straße gibt. Die Annäherung zwischen Saudi-Arabien und Israel wäre ein wirklicher Gamechanger gewesen. Hoffentlich ist nur die Stopptaste gedrückt und nicht alles zerstört worden.

OE24.TV: Für Aufregung hat die vermeintliche Zerstörung eines Spitals in Gaza gesorgt...

SCHALLENBERG: Wir erleben gerade eine unglaubliche Welle der Fake News. Bei aller Emotionalität dürfen wir uns nicht zu Handlangern der Hamas machen. Wir müssen prüfen, woher die Information kommen. Was mir leid tut, ist, dass die UN, aber auch Ärzte ohne Grenzen, sich wirklich nicht mit Ruhm bekleckert haben, weil sie sofort mit dem Finger auf Israel gezeigt haben. Die Faktenlage ist weiterhin unklar. Was wir wissen: Mehr als 400 Raketen der Hamas und anderer Terrorgruppen selbst sind im Gaza-Streifen explodiert. Wir müssen kühlen Kopf bewahren.

OE24.TV: Das Ziel Israels ist es, die Hamas auszuschalten. Was folgt jetzt?

SCHALLENBERG: Israel muss versuchen, einen künftigen Angriff der Hamas möglichst zu verhindern. Das gehört zum Selbstschutz. Die Israelis haben nicht sofort zurückgeschlagen, sie überlegen sich das sehr wohl. Wie das militärisch genau erfolgen wird, ist noch nicht klar. Israel warnt Zivilisten immer vor, das ist der Unterschied zur Hamas. Sie wollen zivile Opfer vermeiden, im Gegensatz zur Hamas.
  

 

 

 

 

 

 

Sehen Sie das ganze Interview auf oe24.TV ab 21 Uhr. 

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