Die Schulklassen werden kleiner – jetzt braucht SP-Bildungsministerin Claudia Schmied eine Milliarde Euro für den Ausbau der Schulen.
Das Projekt „kleinere Klassen“ geht in die nächste Runde: Ab Herbst kann sich der zweite Schülerjahrgang über mehr Platz in der Klasse freuen. Allerdings sitzen in den AHS-Klassen im Schnitt nach wie vor mehr als 25 Schüler. Im September legt Schmied auch deshalb einen Investitionsplan im Ausmaß von einer Milliarde Euro für die nächsten zehn Jahre vor. Das Geld dafür sei da: Die Mineralöl- und Umsatzsteuer sorgen für höheres Steueraufkommen.
ÖSTERREICH: Worauf kann man sich zum Schulbeginn freuen?
Claudia
Schmied: Auf die kleineren Klassen, denn sie bedeuten mehr Zuwendung für die
Kinder. Davon profitiert nun bereits der zweite Jahrgang. Ich bin stolz auf
die Neue Mittelschule. Der Weg dorthin war steinig. Es gab eine
Blockadepolitik von Teilen der VP, von Molterer, Neugebauer und Schüssel.
Doch für 3.700 Kinder beginnt nun eine neue Schulwelt.
Wird es wieder mehr Schulsport geben?
Schulen sollen Kunst-
und Kulturpartnerschaften eingehen und sich für Sportvereine öffnen. Wir
sollten auf Talentsuche gehen, auch Wettbewerbe ausbauen. Ich werde noch im
September mit Sportminister Gusenbauer ein Maßnahmenpaket präsentieren.
Was halten Sie von einem Schulbeginn erst ab neun Uhr?
Das
sind Fragen, bei denen es immer unterschiedliche Standpunkte gibt. Manche
sagen, die Schule beginne für berufstätige Eltern zu spät. Es hängt vom
Lehrer ab, wie er den Beginn der ersten Stunde organisiert. Wir sollten
darüber keine vereinfachenden öffentlichen Diskussionen führen.
Sollen die Studiengebühren tatsächlich noch vor den Wahlen abgeschafft
werden?
Ja, der gebührenfreie Zugang zu den Universitäten ist
ein ganz wesentlicher Punkt. Es besteht hier für mich kein Widerspruch zu
Aufnahmeverfahren bei berufsorientierten Studienrichtungen. Dafür plädiere
ich beim Lehramtsstudium, weil nur die am besten geeigneten Personen den
Lehrberuf ergreifen sollten.
Um wie viel mehr soll das Bildungsbudget erhöht werden?
Allein
die bereits gesetzlich fixierten Maßnahmen wie kleinere Klassen,
Sprachförderung und Bildungsstandards erfordern bis 2011 900 Millionen Euro.
Im September werde ich ein Investitionsprogramm für die Bundesschulen für
die nächsten zehn Jahre vorlegen. Es wurde gemeinsam mit den Bundesländern
erarbeitet und macht ein Volumen von mehr als einer Milliarde Euro aus.
Woher soll das Geld kommen?
Die Steuereinnahmen entwickeln
sich sehr gut, Stichwort Mineralölsteuer und Umsatzsteuer. Bildung muss
einer künftigen Regierung jedenfalls mehr wert sein.