Neoministerin Schramböck:

"Pass wird bald digital beantragt"

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Kurz holte Topmanagerin Margarete Schramböck in sein Regierungsteam. Das Interview.

Sie war überrascht, als man ihr die Wirtschafts- und Digitalministerin angeboten hat, verrät Margarete Schramböck (VP) ÖSTERREICH. Es ist ihr erstes Interview im neuen Job – und da spart die Top­managerin (Telekom und Co.) nicht mit Ansagen. So soll man etwa den Reisepass bald online beantragen können.

ÖSTERREICH: Waren Sie sehr überrascht, dass Ihnen der Ministerjob angeboten wurde? Und was sagen Ihr Partner und Ihre Familie dazu?

Margarete Schramböck: Ich war schon länger mit Sebastian Kurz in Kontakt. Wenn man aber wirklich Ministerin wird, ist das schon etwas anderes. Das war für mich überraschend. Mein Partner und meine Familie in Tirol unterstützen mich sehr. Natürlich ist es eine Umstellung, aber sie wissen schon, dass ich immer neue Herausforderungen schaukle.

ÖSTERREICH: Erstmals ist die Digitalisierung Teil des Wirtschaftsministeriums. Wie sehen da Ihre Pläne aus?

Schramböck: Mein Fokus liegt auf Erleichterungen bei Behördengängen. Da geht es um Anträge, die man stellt, etwa den Reisepass. Wenn man einen Reisepass beantragt, soll das leichter werden und digital. Auch bei Firmengründungen soll es Vereinfachungen geben.

ÖSTERREICH: Und wie sieht es mit der Digitalisierung im Bildungsbereich aus?

Schramböck: Bei der Digi­talisierung ist die Bildung natürlich ein wesentlicher Punkt, aber nicht der einzige. Wir entwickeln uns langsam hin zum digitalen Klassenzimmer. Ich habe auch schon mit dem Bildungsminister darüber gesprochen. Ein klares Ziel von mir ist es, die duale Ausbildung zu stärken, Lehrlinge zu fördern. Gerade für IT-Berufe wäre das wesentlich: Jemand ist begabt, geht gleich in die IT, macht danach die Matura oder eine Ausbildung und kann das duale Studium dazu zu machen.

ÖSTERREICH: Zum Reizthema 12-Stunden-Tag: Im Regierungs­programm steht: 60-Stunden-Woche zu Spitzenzeiten. Wie lange darf denn 60 Stunden gearbeitet werden?

Schramböck: Das ist nicht nach oben offen und nicht als Dauerlösung gedacht, da geht es etwa um die Fertigstellung von Projekten. Es gilt der Durchrechnungszeitraum von 48 Stunden pro Woche, die dürfen aufs Jahr gerechnet nicht überschritten werden.

ÖSTERREICH: Rauchverbot: Warum ist man bei der Abgabensteuer, die Wirte leisten sollten, sofort wieder zurückgerudert?

Schramböck: Die Wirte werden nicht belastet. Wie man den Ausgleich schafft, ist noch in Diskussion.

ÖSTERREICH: Also war es ein Fehler, dass das im Regierungsprogramm drinstand?

Schramböck: Mir ist wichtig, dass die Wirte nicht belastet werden.Debora Knob

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