Die Steuerfahndung zerlegte ein Promi-Lokal: Überall lag Schwarzgeld herum.
Die bekannte Après-Ski-Bar des Pongauer Wirts Theodor G. muss eine Goldgrube sein. Nur so ist zu erklären, dass es ihm gelang, sage und schreibe 3,5 Millionen Euro schwarz am Fiskus vorbei zu verdienen. Doch damit ist Schluss, Steuerfahnder zerlegten das Privathaus des Gastronomen. Was sie dort fanden, war selbst für sie unglaublich.
Cash. 34.500 steckten mal eben in der Seitentasche eines Sakkos, was der Ski-Wirt gegenüber den Fahndern erklärte: "Geh, das ist doch nur ein Taschengeld." Das wahre Vermögen fand sich später: 780.000 Euro Bargeld lagen im Safe und in Taschen, mehr als 200 gelbe Sparbücher mit einer Gesamteinlage von 2,7 Millionen Euro kamen zu Vorschein. Die meisten mit einer Obergrenze von 15.000 Euro, um die Prüfung nach dem Geldwäschegesetz umgehen zu können.
Überweisung. Bereits Tage nach der Hausdurchsuchung im Jahr 2019 haben die Beschuldigten eine Million Euro als "Vorauszahlung" für die zu erwartende Steuernachforderung überwiesen. Bemerkenswert: Seitdem deklariert das Lokal die doppelten Umsätze. Die Beschuldigten legten ein volles Geständnis ab -es gilt die Unschuldsvermutung.
Polit-Rücktritt erst, als der Fall bekannt wurde
Haftstrafe? Neben weiteren Nachforderungen droht aber auch eine Haftstrafe. Ebenfalls bemerkenswert: Erst jetzt - fast zwei Jahre nach dem Vorfall - legt G. sowohl seine ÖVP-Mitgliedschaft als auch sein Gemeinderatsmandat zurück. "Wir haben das nicht gewusst. Mir liegt jetzt aber seine schriftliche Rücktrittserklärung am Tisch", bestätigt Bürgermeister Thomas Oberreiter.