Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Chefredakteurin Daniela Bardel.
Der neue Skandal um die Wahlkampfkosten der ÖVP erschüttert derzeit die Regierung. Und das gerade in Zeiten, in denen der Ukraine-Krieg für einen fast täglichen Preis-Schock hierzulande sorgt und Türkis-Grün eigentlich sich um Entlastungs-Pakete anstatt Altlasten kümmern sollte.
Die aktuelle Umfrage der Lazarsfeld Gesellschaft zeigt: Zwei Drittel werden von der Teuerung hart getroffen – das Land wird immer pessimistischer. Dafür kassiert gerade die ÖVP vernichtende Umfrage-Werte. Die Kanzler-Partei um Karl Nehammer kommt nur mehr auf 21 Prozent – die SPÖ steigt auf 32 Prozent. Kein Wunder, dass die Roten angesichts des neuen Skandals laut nach Neuwahlen rufen.
Nehammers weißes Hemd bekommt Fleck
Das hilft freilich nicht den sozial Schwachen, den Pensionisten und auch den Familien, die gerade jeden Euro beim Einkaufen oder Tanken umdrehen müssen. Das Land hat andere Sorgen, als darüber nachzudenken, wem man beim nächsten Urnengang sein Vertrauen schenkt.
Nehammers Feinde reiben sich die Hände – denn der ÖVP-Chef, der seit dem Abgang von Sebastian Kurz nicht müde wird, sich von seinem Vorgänger zu distanzieren, hängt als damaliger Generalsekretär (für die Wahlkampfkosten zuständig) jetzt mittendrin.
Es droht hier zwar (noch) keine Klage oder Prozess, aber ein Imageverlust – das weiße Kanzlerhemd hat einen Fleck.
