FPÖ-Machtkampf

So erklärt Hofer seinen Rücktritt

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Norbert Hofer ist als Obmann der FPÖ zurückgetreten. 

Die FPÖ steht nach zwei Jahren wieder ohne Parteichef da. Norbert Hofer, der nach dem Ibiza-bedingten Aus von Heinz-Christian Strache die am Boden liegende Partei übernommen hatte, schmiss nach einem offen ausgetragenen Konflikt mit Klubobmann Herbert Kickl hin. Ob der als "verbindliche Blaue" geltende Hofer damit auch seine wiederholt geäußerten Ambitionen auf eine neuerliche Bundespräsidentschaftskandidatur begräbt, ist offen. 

Stellungnahme von Hofer

Norbert Hofer erklärt seinen Rücktritt: „Die Zeit nach Ibiza war nicht einfach. Es war eine schwierige Aufgabe, die Partei nach dem plötzlichen Ende der erfolgreichen schwarz-blauen Koalition wieder aufzubauen. In den letzten Monaten ist es gelungen, die Partei wieder zu stabilisieren und in Umfragen an die 20%-Marke heranzuführen. Damit habe ich die Partei soweit aufgestellt, damit sie auch in den nächsten Jahren Erfolg haben kann. Meine eigene Reise an der Spitze der FPÖ ist aber mit dem heutigen Tag zu Ende. Ich wünsche meiner Nachfolgerin/meinem Nachfolger in dieser Funktion viel Erfolg für die Zukunft.“ 

"Loyaler Parteiarbeiter" 

Hofer, der sich auch gerne selbst als "das freundliche Gesicht der FPÖ" bezeichnete, galt stets als loyaler Parteiarbeiter, der seinen Platz dort fand, wo ihm die Partei diesen zuwies. So fügte sich der gelernte Flugzeugtechniker auch dem Wunsch Straches, 2016 als Spitzenkandidat in die Bundespräsidentschaftswahl zu gehen, bei der er zu Überraschung vieler die größten blauen Stimmengewinne aller Zeiten einfuhr. Nach klarem Sieg in Runde eins folgte das epische Stichwahl-Duell gegen Alexander Van der Bellen, der ihm im dritten Anlauf doch noch den Weg in die Präsidentschaftskanzlei versperrte.

Hofer zu ÖSTERREICH 

"Ich bin heute aus der Reha zurückgekommen und habe mir das alles überlegt." Auf die Frage von ÖSTERREICH-Innenpolitik-Chef Günther Schröder, ob seine Entscheidung zum Rücktritt mit dem Streit zwischen ihm und Herbert Kickl zusammenhängt, sagt Hofer: "Ja natürlich, ich lasse mir nicht jeden Tag ausrichten, dass ich fehl am Platz bin."

Hofer bleibt Nationalratspräsident

Hofer kündigt gegenüber oe24 auch an, dass er dritter Nationalratspräsident bleibe: "Ich bleibe bis zur Wahl in dieser Funktion - das war es dann auch schon." Ob er zur Bundespräsidentenwahl antritt, sei völlig offen: "Das habe ich mir noch nicht überlegt."

 

 
 

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