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Großes Länderranking

So geht es uns Frauen wirklich

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Wie lebenswert ist Österreich für Frauen? Von 100 Ländern liegen wir immerhin auf Platz 9.

Es gibt nicht nur schlechte Nachrichten rund um den Frauentag. So ist Österreich für Frauen ein attraktives Land, um hier zu leben. Von 100 gewerteten Ländern erreichen wir insgesamt den 9. Platz der lebenswertesten Länder. Das zeigt eine Studie der Wohnungssuchmaschine Nestpick.

Norwegen und Kanada
 führen das Ranking an

In dem Ranking geht es nicht nur um Vereinbarkeit und gerechten Lohn, sondern es wurde eine Vielzahl von Parametern herangezogen und abgefragt, die für das Wohlbefinden von Frauen entscheidend sind. So zum Beispiel: Sicherheit, Alpha­betisierung, erwartete Bildungsjahre, Müttersterblichkeit, Zugang zu Verhütungsmitteln und Monatshygiene oder der Anteil der Frauen in der Politik. Und so sehen die Einzelwertungen aus:

  • Sicherheit. Überraschend: Österreich erreicht im Bereich Sicherheit, in den auch häusliche Gewalt und Gesetze zur Gewalt gegen Frauen einfließen, den zweiten Rang. Vor uns liegt nur Kanada.
  • Bildung und Gesundheit. In einen Mischwert („Infrastruktur“) fließen auch Bildungsabschlüsse sowie die Parameter zur Frauengesundheit ein. Insgesamt erreicht Österreich hier hinter Kanada und Norwegen den 3. Platz.
  • Kampf dem Menschenhandel. Dies ist die einzige Kategorie, die Österreich gewinnt: Es gibt nur wenige Fälle von Menschenhandel und es gibt wirksame Gesetze dagegen.
  • Frauen in Top-Positionen. Hier hinkt Österreich noch hinterher. In der Politik sind nur 28,75 % Frauen vertreten, in Management-Positionen sind es nur 29,20 %.
  • Elternzeit. In Estland dauert die Karenz 1.162 Tage, in Österreich sind es 420 Tage.
  • Gender Pay Gap. In Kamerun verdienen Frauen mehr als Männer (–5,80 %). In Österreich beträgt die Lohnschere laut EU-Wert 19,9 %.

So geht es uns Frauen wirklich
© oe24

Bogner-Strauß: "Kämpfe für mehr Frauen-Budget"

Frauenministerin Juliane Bogner-Strauß (VP) im oe24.TV-Talk.

oe24.TV: Laut Umfrage fühlen sich 64 % der Frauen in Österreich nicht gleichberechtigt.

Juliane Bogner-Strauß: Ich fühle mich dadurch herausgefordert. Wir haben viel geschafft, aber es gibt noch viel zu tun. Wir haben eine Lohnschere von 20 % und eine Pensionsschere von 40 %. Wir sind noch nicht bei der Gleichberechtigung angekommen.

oe24.TV: Wie zufrieden sind Sie dann mit dem Mickymaus-Budget, das Sie bekommen?

Bogner-Strauß: Natürlich werde ich darum kämpfen, dass es in Zukunft mehr Budget gibt. Das ist ja seit 2011 immer gleich hoch. Wir haben uns voriges Jahr bemüht, einen Teil in Richtung Gewaltschutz umzuschichten. Dass das der richtige Weg war, hat die tragische Häufung an Frauenmorden gezeigt.

oe24.TV: Thema bei Gewalt an Frauen ist auch finanzielle Abhängigkeit. Was kann man tun?

Bogner-Strauß: Ich versuche Frauen zu sensibilisieren. In Österreich ist das gesellschaftlich tradiert, dass viele nach dem ersten Kind sehr lange zu Hause bleiben oder Teilzeit arbeiten. Das kann ein Lebensphasenkonzept sein, aber man muss sich überlegen, was das für Auswirkungen auf die Unabhängigkeit hat. Leider hat der Ausbau der Kinderbetreuung an den Zahlen nichts geändert.

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