Strache würde die Regierung lieber auf andere Art und Weise schützen.
FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache wettert weiter gegen die geplanten und nun wieder abgesagten Anti-Terror-Schutzmaßnahmen am Ballhausplatz, von ihm als "Bonzen-Mauerbau" betitelt. Es handle sich um einen "klassischen Schildbürgerstreich", befand Strache am Freitag bei einer Pressekonferenz. Auch wenn Kanzler Christian Kern (SPÖ) mit dem Baustopp die Notbremse gezogen habe - "der Schaden ist da".
Dass im Regierungsviertel Mauerblöcke und Poller gegen Terror-Anschläge errichtet werden sollten, ist für Strache eine "Verhöhnung der österreichischen Bürger". Dass der Kanzler nicht wisse, was ums Kanzleramt passiere, findet Strache "besonders bedenklich", denn "was weiß er dann sonst noch nicht?", fragt sich der FPÖ-Chef.
Es sei ein Fehler der Regierung gewesen, in der Flüchtlingskrise die Grenzen nicht zu schließen, bekräftigte Strache. "Da hat man die Probleme hereingelassen", seien doch "viele Wirtschaftsflüchtlinge und islamistische Gefährder" dabei gewesen.
Gefragt, wie er denn mit der FPÖ in der Regierung das Viertel schützen würde, blieb Strache zwar eine konkrete Antwort schuldig, verwies aber darauf, dass man lieber die Bevölkerung schützen solle. Dabei denkt Strache etwa an Poller in Einkaufsstraßen, wie er auf Nachfrage sagte, "dort macht es selbstverständlich Sinn".
Die Regierungsmitglieder würden ohnehin durch Bewacher geschützt, argumentierte FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl. Darauf angesprochen, dass die Schutzeinrichtungen ja auch für Mitarbeiter und Besucher des Regierungsviertels gedacht seien, entgegnete Kickl, dass es entsprechende Exekutivkräfte am Ballhausplatz gebe, die man ja durchaus verstärken könne. Maßnahmen gehörten aber vor allem bei Menschenansammlungen wie Einkaufsstraßen oder in der U-Bahn gesetzt.