Wien-Wahl

Spott und Hohn für SPÖ-Plakate

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Wiener SPÖ sieht offensichtlich zahlreiche Probleme in Wien.

Die erste Plakatserie im SPÖ-Wahlkampf stößt bei der Wiener Rathaus-Konkurrenz auf Spott und Hohn. FPÖ-Generalsekretär und Wahlkampf-Mastermind Herbert Kickl ortet etwa ein "Schuldeingeständnis" der Roten. Die Sujets, auf denen Probleme der Stadt thematisiert werden, seien peinlich und eine "Selbstanklage" von Bürgermeister Michael Häupl, meinte er am Freitag.

Ähnlich sieht das ÖVP-Landesgeschäftsführer Alfred Hoch. Offensichtlich sei den Genossen bewusst geworden, dass nicht alles so rosig in der Stadt laufe wie stets behauptet. "Aber wer, wenn nicht die SPÖ, ist verantwortlich dafür, dass die Arbeitslosigkeit in ungeahnte Höhen schnellt, zu wenige Wohnungen gebaut werden oder die Wirtschaft durch Gebührenerhöhungen und ständig neue Hindernisse gehemmt wird?"

NEOS-Landessprecherin Beate Meinl-Reisinger hält es für zynisch, jahrelang verschleppte und hausgemachte Probleme zu plakatieren. "Das ist doch ein Witz: Die SPÖ fährt die Stadt finanziell gerade gegen die Wand, hat gegen die Rekordarbeitslosigkeit und Bildungsmisere keinen Plan und plakatiert das auch noch", ärgerte sie sich.

"Keine Wohnung, keine Hackn"
"Lebensqualität schön und gut. Aber auch wurscht, wennst dir keine Wohnung leisten kannst", affichiert die Regierungspartei etwa. Man wolle Probleme nicht schönreden, sondern aktiv ansprechen, erklärte Landesparteisekretär Georg Niedermühlbichler bei der Präsentation am Freitag.

Vier Motive werden in den kommenden zwei Wochen stadtweit zu sehen sein. Thematisiert werden neben gestiegenen Mietpreisen auch der "Bamml vor der Zukunft", Ausbildung (Lehrlinge) und Arbeitslosigkeit. Der Slogan zur letzteren lautet beispielsweise: "Wien ist die beste Stadt der Welt. Aber was bringt dir das, wennst keine Hackn hast?" Bebildert hat man den Spruch mit einem jungen, Freizeithemd und Krawatte tragenden Radfahrer mit Umhängetasche.

Mit Teil zwei der Serie, die ab September hängt, will die SPÖ dann die Antworten auf die erwähnten Probleme geben. Auf diesen Plakaten wird dann - im Unterschied zur jetzigen Welle - auch Bürgermeister Michael Häupl zu sehen sein.
 

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