Für Menschen in Not

Steirische Kommunisten spendeten 270.000 Euro ihres Gehalts

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Exakt 274.281,97 Euro haben die steirischen KPÖ-Mandatarinnen und -mandatare 2023 an 2.379 Personen und Familien in Notlagen weitergegeben.  

Das Geld kommt von jenem Teil ihrer Gehälter, der den durchschnittlichen Facharbeiterlohn übersteigt. Seit 1998 wurden durch die Weitergabe eines Großteils der Politikerbezüge rund 3,2 Millionen Euro vergeben und damit mehr als 26.300 Personen geholfen. Am Donnerstag wurden zum "Tag der offenen Konten" die Beträge offen gelegt.

Seit 25 Jahren spenden die steirischen Mandatarinnen und Mandatare der KPÖ den überwiegenden Teil ihrer Gehälter für in Not geratene Menschen. Von den politischen Bezügen werden maximal 2.500 Euro behalten - je nach familiärer Situation - wie die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr am Donnerstag im Grazer Pressegespräch der KPÖ erklärte. Zum traditionellen "Tag der offenen Konten" wurde Bericht erstattet, wofür die überschüssigen Politikergehälter eingesetzt wurden.

Grazer Bürgermeisterin gibt 6.300 Euro Gehalt ab

"Es sind mehr denn je Berufstätige mit mittlerem Einkommen, die mit den hohen Fixkosten und plötzlich anfallenden Nachzahlungen nicht mehr auskommen. Es ist wichtig, dass rasch und unbürokratisch geholfen wird", betonte Kahr. Sie behalte sich von den rund 8.300 Euro Netto-Bürgermeisterinnengehalt nur 2.000 Euro. Insgesamt habe sie bisher rund 1,1 Millionen Euro von ihrem Gehalt weitergegeben, führte Kahr weiter aus.

Am meisten Unterstützungen brauchten die Menschen 2023 bei den Ausgaben für den Lebensbedarf, zu dem neben Lebensmitteln und Kleidung auch die Bestattungskosten gezählt wurden. An die 1.430 Personen wurden mit insgesamt rund 105.000 Euro unterstützt. Auf Platz zwei rangierten Mietzinszahlungen etwa zur Verhinderung von Delogierungen. Hier wurde 282 Personen mit rund 56.300 Euro geholfen. An dritter Stelle wurde um Unterstützung bei den Ausgaben für Strom- und Heizungskosten gebeten. Hier wurden rund 28.500 Euro für 187 Menschen beigesteuert.

Spitals- und Arztrechnungen

113 Anträge wurden für die Unterstützung bei den Gesundheitskosten - von Spitals- und Arztrechnungen bis hin zu Heilbehelfen - gestellt. Hier wurden rund 18.000 Euro locker gemacht. Bei den Ausgaben für Schule und Kinderbetreuung wurde bei 81 Menschen mit insgesamt rund 13.700 Euro unter die Arme gegriffen. Eben soviel Geld wurde für den Ankauf von Haushaltsgeräten, Boiler und Möbeln bei 84 Personen beigesteuert. Geholfen wurde auch mit ÖV-Tickets bis hin zu Tierarztkosten. "Wir lernen gleichzeitig sehr, sehr viel von den Menschen, wo der Schuh drückt", betonte Stadtrat Robert Krotzer.

Mit allen, die bei der KPÖ in den Sozialsprechstunden vorstellig werden, würden die Probleme besprochen, ehe mit Geld oder Gutscheinen unterstützt werde, betonte KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler. "Wir hören zu, vermitteln zu weiteren Stellen, schauen nach zusätzlichen Angeboten", führte sie weiter aus. Es gehe auch darum, dass den Menschen "Hilfe zur Selbsthilfe" gegeben werde und die Betroffenen ihre finanziellen Sorgen langfristig in den Griff bekommen, wie Klimt-Weithaler schilderte. Sie habe seit 2005 rund 688.000 Euro ihres Gehaltes abgegeben um Menschen in Notlagen zu helfen. In Summe haben die kommunistischen Mandatarinnen und Mandatare seit 1998 insgesamt 3,2 Millionen Euro von ihren Gehältern abgegeben. Damit wurden 26.338 Personen bzw. Familien unterstützt.
 

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