Schulversuche: Das Bundesland Steiermark dient als Modell für andere Bundesländer - und rechnet die Kosten vor.
Das Bundesland Steiermark spielt bei der Vorbereitung der Schulversuchen zur Erprobung der Neuen Mittelschule eine Vorreiterrolle: Der Landesschulrat hat dem Bildungsministerium bereits eine Modellrechnung vorgelegt. „Es ist noch schwer zu sagen, aber wir brauchen gegenüber einer Regelschule etwa zwölf Werteinheiten pro Klasse und Jahr mehr“, schätzt Landesschulrats-Präsident Wolfgang Erlitz gegenüber ÖSTERREICH. Zwölf Werteinheiten entsprechen rund 40.000 Euro pro Jahr und Klasse.
Werteinheiten
Die Unterrichtsverpflichtung der Lehrer wird in
Werteinheiten berechnet. „Ein voller Pflichtschulposten kostet dem
Dienstgeber in etwa 45.000 Euro pro Jahr, AHS-Lehrerposten rund 65.000 Euro.
Wenn man zwölf Werteinheiten mehr braucht, dann sind das für AHS-Lehrer fast
40.000 Euro mehr pro Jahr“, rechnet Lehrergewerkschafter Herbert Modritzky
vor.
Ministerin Claudia Schmied betonte bisher stets, dass sie vorerst mit den finanziellen Mitteln aus ihrem sieben Milliarden Budget auskommen werde und die Neue Schule keine zusätzlichen Mittel verschlinge. Von 1.400 Schulen mit insgesamt rund 60.000 Schulklassen werden vorerst etwa 40 Schulen mitmachen. Dieser Schulversuch soll bis zum Jahr 2015 dauern. Falls die Neue Schule eines Tages auf alle betroffenen Klassen ausgeweitet würde, bedeutete das nach dieser Schätzung einen finanziellen Mehr-Aufwand von 240 Millionen Euro pro Jahr.