Die Steuerreform wird großteils von der kalten Progression aufgefressen.
Wien. Kalte Dusche für die Regierung, die sich mit der „größten Steuerreform aller Zeiten“ feiert. Laut Rechnung des wirtschaftsliberalen Thinktanks Agenda Austria und des eher linken Momentum-Instituts wird die kalte Progression durch die geplante Steuersenkung nicht zur Gänze abgegolten. Warum ist leicht erklärt. Durch jährliche Lohnerhöhungen rutschen jedes Jahr Hunderttausende in höhere Steuerklassen – die Steuer frisst das Lohnplus also großteils auf. Das sollte alle Jahre durch Steuerreformen ausgeglichen werden. Nur: Die fällt eben nicht so groß aus, dass der Effekt voll ausgeglichen wird. Im Fall von Steuerzahlern ohne Kinder ist die Entlastung zwischen 2017 und 2024 so klein, dass über alle Einkommensgruppen Verluste herauskommen – bei 1.500 Euro brutto sind es über sieben Jahre 576 Euro.
Erst mit Kind Plus. Erst die großzügige Anhebung des Kinderbonus führt dann zu einem positiven Saldo (siehe Tabelle unten). Wobei zwar hohe Einkommen stärker profitieren, doch auch bei ihnen wird nicht die ganze Teuerung abgegolten.