FPÖ-Chef Strache übt starke Kritik am Bundespräsidenten.
Etwas gedämpft feierten die Freiheitlichen am Sonntag ihr Wahlergebnis nach der Landtagswahl in Niederösterreich. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache wollte sich das Abschneiden seiner Partei bei der blauen Wahlparty im Gasthaus Fasslboden in St. Pölten aber nicht schlechtreden lassen. "Ein wundervoller, großer Erfolg", meinte Strache.
Man habe das zweitbeste Ergebnis erzielt und die Mandate verdoppelt. Beim bisher besten Ergebnis 1998 sei die FPÖ auf Bundesebene in Opposition gewesen, heute sei man in der Regierung. "Wir sind heute der große Wahlgewinner", sagte Strache. "Andere Parteien würden sich wünschen, sieben Prozent zuzulegen." Und dies trotz einer "Schmutzkübelkampagne" gegen den FPÖ-Spitzenkandidaten Udo Landbauer. Dieser war in den vergangenen Tagen wegen der NS-Liedgut-Affäre seiner Burschenschaft Germania zunehmend in Bedrängnis geraten.
"Fehl am Platz"
Medien und politische Gegner - auch die ÖVP im Land - hätten dabei "unredlich" agiert, so Strache. Man habe versucht, "Udo Landbauer mit Schmutz zu bewerfen". Die Bevölkerung habe das aber durchschaut. Kritik übte Strache am Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen, der Landbauers Rücktritt gefordert hatte, und an Landeshauptfrau und ÖVP-Spitzenkandidatin Johanna Mikl-Leitner, die eine Zusammenarbeit mit Landbauer ausgeschlossen hatte. "Vor einer Wahl ist der Bundespräsident mit solchen politischen Aussagen fehl am Platz", meinte Strache. Und in Richtung Mikl-Leitner meinte Strache, "jemanden, der keine Schuld trägt, einen Tag vor der Wahl auszuschließen, ist nicht gut. Mikl-Leitner sollte sich bei Landbauer entschuldigen."
Wie es in der niederösterreichischen FPÖ weitergeht, besprachen Strache, Landbauer, Landesparteichef Walter Rosenkranz und FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky dann in kleiner Runde im Innenhof des Fasslboden. Schon davor gab Strache die Devise für die Nominierung des künftigen FPÖ-Landesrats aus: "Die ÖVP kann ihre Personalentscheidungen selbst treffen, die ÖVP trifft aber nicht die Personalentscheidungen der FPÖ."