Der verpflichtende Test-Nachweis für Kinder ab 6 in Wien sorgt für Kritik.
Wien. Nach dem Jubel für die Coronalockerungen ab Juli folgt in Wien nun harsche Kritik an den regionalen Sondermaßnahmen: Im Zuge der bundesweiten Lockerungsschritte führte Bürgermeister Michael Ludwig eine Testpflicht für Kinder ab sechs Jahren ein. Das stellt viele Familien vor große Herausforderungen: Für jede Freizeitaktivität oder einen Gasthausbesuch müssen die Kinder vorab extra einen offiziellen Test machen.
Köstinger kritisiert "absurde Vorgehensweise"
Sinnhaftigkeit. Tourismusministerin Elisabeth Köstinger kritisierte schon bei der Einführung diese „absurde Vorgehensweise“. „Niemand versteht, warum bei stabil niedrigen Inzidenzzahlen und stetig steigendem Impffortschritt Wien mit einer Verschärfung vorprescht“, legt sie nun nach. Rückendeckung erhält sie dabei auch von der Epidemiologin Eva Schernhammer. Auch sie äußerte starke Zweifel an der Sinnhaftigkeit dieser Maßnahme. „Ich wäre nie auf die Idee gekommen, eine Testpflicht für die 6- bis 12-Jährigen einzuführen“, erklärte die führende Medizinerin am Montag.
Gespräche. Wien-Insidern zufolge sollen dazu noch diese Woche Gespräche zwischen Vertretern aus Gastronomie und Wirtschaft mit der Stadt Wien stattfinden. Dabei soll es um die Akzeptanz der Schnelltests und die Motivation der Kinder dazu gehen. Auch der Wunsch nach Selbsttests beim Eintritt soll dabei wieder im Raum stehen.