Ähnlich wie SPÖ-Unterrichtsministerin Schmied will auch ÖVP-Wissenschaftsminister Hahn nicht jeden Lehramtsstudenten auch als Lehrer sehen.
ÖVP-Wissenschaftsminister Johannes Hahn findet genau wie SPÖ-Unterrichtsministerin Claudia Schmied, dass nicht jeder, der das möchte, Lehrer werden können sollte. Schmied hatte sich am Dienstag für eine Art Aufnahmeverfahren für Lehramtsstudenten ausgesprochen. Sie kann sich - ähnlich wie in den Pädagogischen Hochschulen für Pflichtschullehrer - auch für AHS-Lehrer vor dem Studium "Aufnahmegespräche" vorstellen.
Keine Aufnahmsprüfungen
Für Aufnahmetests können sich weder
Hahn noch Schmied erwärmen. Hahn hat am Mittwoch "Orientierungstests"
angedacht, die angehenden Studenten einen "Hinweis auf ihre Eignung als
Lehrer geben könnten". Ein abgeschlossenes pädagogisches Studium
dürfe aber nicht automatisch zum Lehrerposten führen.
Gemeinsame Ausbildung
Weiters denkt Hahn über eine gemeinsame
Ausbildung der Lehrer von 10- bis 14-Jährigen nach. Derzeit werden
Hauptschullehrer an den Pädagogischen Hochschulen (PH) ausgebildet,
AHS-Lehrer dagegen an den Universitäten.
Wirtschaft für Gesamtschule
Nach den mittelmäßigen
Ergebnissen der österreichischen Schüler bei der PISA-Studie lässt die
Wirtschaftskammer mit einer Forderung aufhorchen. Sie tritt für eine "radikale
Reform des Bildungssystems nach dem Vorbild Finnland" ein. Denn:
Finnland setze auf Schulautonomie, individuellen Unterricht in einer
gemeinsamen Schule der 7- bis 16-Jährigen und hochkarätige pädagogische
Ausbildung der Lehrer.
Außerdem sei das finnische Schulsystem nicht nur besser, sondern auch um ein Viertel billiger als das österreichische.